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The Amiga Future 168 will be released on the 5th May.

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Home Electronics World 1999

Description: Amiga Aktuell Ausgabe 1/2000

Categories: [DE] Messeberichte

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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=1596&sid=af240a3414f06112f0e0f44dddb0614a]Artikeldatenbank - Home Electronics World 1999[/url]

Nachbetrachtung der Home Electronics World '99 (von Markus Tillmann)

Markus hat seine Hardwareprobleme gelöst - und hier ist er wie versprochen: Der Bericht von der Kölner Computermesse.

»Wie schon seit Jahren Tradition, fand auch in diesem November auf dem Kölner Messegelände eine Computerausstellung statt, die sich besonders mit dem Amiga beschäftigt.

Für viele ist es die Amiga-Messe; daran änderte auch der neue Name "Home Electronics World" nichts (vorher Computer xx), genauso wenig, wie die undurchsichtige Situation bei Amiga Inc. und die Einfrierung des Projekts AmigaMCC.

Natürlich war das Messegeschehen, wie seit 1995 gewohnt, wieder auf die Messehalle 11.2 beschränkt, aber selbst diese konnte nicht richtig gefüllt werden, weder mit Ausstellern, noch mit Besuchern. Wenigstens war es am Samstag recht voll in der Halle.

Das Interesse an dieser Veranstaltung hat in den vergangenen Jahren immer mehr abgenommen, verständlich, schrumpfte doch auch der Amiga-Markt immer weiter zusammen.

Deswegen versuchten es die Veranstalter dieses Jahr mal wieder mit einem neuen Konzept und auch dem erwähnten neuen Namen, sie erweiterten die Themenbereiche z.B. durch Satellitentechnik und erhofften (?) sich so die Besucherzahlen zu steigern.

Bereits die offizielle Homepage der HEW war allerdings nur durchschnittlich besucht und es konnte kaum neues Interesse bei potentiellen Besuchern oder auch Ausstellern geweckt werden. Auch mit Werbung hielt man sich meiner Meinung nach dezent zurück.

Als man das Messegelände betrat, wirkte vieles unprofessionell, ja, schon fast wie ein ungeliebtes Kind.

Dies fing schon mit dem Messekatalog an, der wieder mal um ein paar Seiten geschrumpft war (12 Seiten DIN A5; 98:12 Seiten DIN A4; 97: 20 Seiten; 96: 36 Seiten...)...

Die bekannte Umfrage ("Wie sind sie auf die Messe aufmerksam geworden? - Haben Sie vor, die Messe auch im nächsten Jahr zu besuchen?..."), in den letzten Jahren stets verbunden mit einem Gewinnspiel, schenkte man sich diesmal ganz, einige Flächen in der Halle wurden gar nicht benutzt (es sei denn, als Sitzfläche) usw.

Zu wenige Aussteller hatten Interesse an der Messe, vielleicht auch weil die Standkosten zu hoch waren; vielleicht ist Köln heute einfach nicht mehr so geeignet, wie noch vor einigen Jahren, als der Amiga noch einen Massenmarkt bediente, denn heute ist Amiga leider nur noch ein Nischenprodukt.

Auch die Qualität von einigen vorhandenen Ständen war recht dürftig, sowohl im PC- als auch im Amiga-Bereich.

Selbst PC-User waren mit dem Angebot auf der Messe unzufrieden; konnte man in den vergangenen Jahren doch immer zahlreiche hochwertige Schnäppchen machen, war dieses Jahr häufig nur minderwertiges zu bekommen.

So konnte man schon nach kurzer Zeit den Eindruck gewinnen, daß es nicht nur die letzte Amigamesse in Köln in diesem Jahrtausend war...

Kommen wir aber nun zum Messegeschehen an sich und kümmern uns um Neuigkeiten rund um den Amiga:

Nach Verlassen der Rolltreppe durfte man als Amiganer ruhig die vorderen Stände links liegen lassen, es sei denn man wollte sich mal kurz informieren, welche neuen Spiele es denn gerade für PC's gibt oder sich als Lothar Matthäus an der Torwand von Software 2000 probieren.

Die Amigastände befanden sich nämlich alle im hinteren Bereich der Halle. Also, auf, auf...

Die Aussteller

Ein schneller Rundgang und erst mal informiert, wer denn alles da ist und wo man gleich auf jeden Fall hin muß...

Ah, der Stand von Amiga! Nicht zu übersehen, vor allem der riesige, aufgeblasene Boing-Ball sieht toll aus! Und der ganze Stand wurde von drei Leuten aufgebaut - Respekt, Petro! Aber hier kommen wir später noch mal hin.

Wo ist denn Vesalia? Leider nicht da. Genauso wenig wie Village Tronic... Und auch Micronik, die sich leider vom Amiga-Markt zurückgezogen haben, haben die Gelegenheit nicht mehr genutzt, ihre Lagerbestände an Amiga Hard- und Software zu günstigen Preisen auf der Messe anzubieten.

Da halfen auch alle Überredungskünste von Petro vor der Messe nicht mehr, leider. Denn diese Firmen haben aus meiner Sicht schon ein großes Loch hinterlassen.

Oberland war auch nicht mehr da, für Eternity lohnte sich ein Messebesuch aufgrund zu weniger wichtiger Neuerscheinungen nicht, auch Conny Figge, die in den letzten Jahren neben vielen Spielen auch immer das ein oder andere Hardwareschnäppchen anbot, war nirgends zu finden und hat ebenfalls das Amiga-Boot verlassen. Auch Phase 5, der wohl wichtigste Amiga-Hardwarehersteller war nicht vertreten, auch New Generation Software, die in den letzten Jahren stets interessante Amiga-Software anboten waren nirgendwo zu finden...

Tja, hört sich nicht gut an, aber woran liegt's???

Sicher, einige der Firmen haben sich vom Amiga-Markt ganz verabschiedet, aber den anderern muß etwas nicht gepasst haben, was wohl weniger mit der Anwesenheit von Amiga zu tun hatte (schöner Gruß an I-Win), sondern eher z.B. mit den hohen Standkosten oder auch dem gesamten Konzept.

Klar ist jedenfalls, daß die Messe so weder für (die meisten) Aussteller, noch für die Besucher optimal ist und viele hoffen nun auf die vom Falke Verlag geplante Amiga-Messe im Frühjahr.

Na gut, genug gefrustet, gehen wir doch wieder zurück zum Stand von Amiga Int.: Hier können wir im Amiga Museum einen Blick in die Vergangenheit werfen, z.B. den Walker oder einen Amiga 1000 begutachten und unsere Hoffnung auf eine bessere Zukunft auffrischen.

Amiga selber bot natürlich wieder die bekannten Merchandisingartikel an, und auch das an vielen Rechnern vorgeführte Betriebssystem-Update OS3.5, das sich viele Besucher genauer anschauten, wurde verkauft. Obwohl längst überfällig und hart erkämpft, wurde das Update aber längst nicht von allen Usern angenommen, vor allem solche, die sich bereits ihre eigene, wohl funktionierende Workbench zusammengestrickt haben, sahen wenig Sinn in einer Anschaffung.

Bis Mitte Dezember konnten immerhin 12000 OS3.5-Pakete abgesetzt werden und pünktlich zu Weihnachten ist auch ein erstes sinnvolles Update zum Download angeboten worden.

Trotz vieler kritischer Stimmen sei aber auch gesagt, daß das OS3.5 bestimmt nicht schlecht ist, im Gegenteil, für viele User bestimmt sehr nützlich! Die angestrebte Verkaufszahl von 25000 Exemplaren scheint aber fraglich.

Petro Tyschtschenko stellte sich auf der Messe bereitwillig allen Fragen der teilweise sehr aufgebrachten User und gab Auskunft, wo er nur konnte. Allerdings wirkte auch er sehr niedergeschlagen, ob der letzten Entwicklungen beim amerikanischen Mutterkonzern. Man mußte schon Glück haben, um ihn auf der Messe mit einem Lächeln zu sehen; selbst die bekannten Eröffnungsworte und die bekannte Ankündigung von Annex konnte man dieses Jahr in Köln nicht von ihm vernehmen.

Aus den USA hatte er vor der Messe überhaupt nichts gehört, es bestand keinerlei Kontakt mehr; Petro ging von einem weiteren Verkauf der Amiga-Rechte aus und sagte, daß dann wohl die Amiga-Crew wieder zurück zu Gateway gehen würde. Für viele Amiga-User ist Petro sowas wie die Kultfigur und von ihm, der Amiga bereits aus zwei Konkursen herausgeführt hat, zu hören, daß er bald die Nase gestrichen voll hätte, stimmte viele Amiganer noch nachdenklicher...

Der größte aller Stände war natürlich auch Anlaufstelle für viele Unteraussteller, wie zum Beispiel die amigaOS mit Thomas Raukamp, den man sich erst zweimal ansehen mußte, denn die langen Haare (die mir immer geholfen haben, ihn sofort zu erkennen :-)) waren ab; oder das englische Magazin AmigActive, das relativ neu auf dem Markt ist und die ersten beiden Ausgaben zum Verkauf anbot. Die Zeitung ist recht gut, vor allem die Aufmachung und das Layout gefielen mir. Im Innenteil geht's auf 74 Seiten recht farbig zu, aber nun sollte man nicht denken, daß der Schwerpunkt des Magazins auf Entertainment liegt; die monatlich beigefügte CD hinterliess ebenfalls einen positiven Eindruck, so daß ich das Magazin auch deutschen Amiga-Fans nur empfehlen kann. Unbedingt mal ein Probeexemplar bestellen!

Ebenfalls am Amiga-Stand fand man das Amiga Zentrum Thüringen; hier konnte man eine CD mit einer kompletten Linux-PPC-Distribution für DM 25,- erwerben, die auch am Stand vorgeführt wurde.

Weiterhin präsentierte Tom Neidhardt Easys, seine Workbencherweiterung, eine weitere Schnittstelle zeigte uns KATO mit der Twister1200NG, die dem Silversurfer sehr ähnelt, dazu noch eine Fast-Ethernetkarte, die demnächst erscheinen soll.

Außerdem war noch die Eyetech Group als Unteraussteller anwesend.

Neben dem Amiga-Stand war eine Art Internet-Cafe aufgebaut, wo man nach Lust und Laune durch's Web surfen konnte und Grüße in die Amiga-Welt schicken konnte. Hier wurden auch einige IRC-Konferenzen, z.B. mit Petro abgehalten.

Fast wie das Amen zur Kirche gehört mittlerweile auch Annex zu Amiga! Diesmal leider nur als Trio, sorgten sie mit ihren Auftritten stets für eine angenehme Abwechslung für die zahlreichen Zuschauer und gaben nach ihren Auftritten am Amiga-Stand fleissig Autogramme auf den CD-Covern des Amiga-Songs.

Gerüchten um eine Auflösung widersprach Daniel Schulz heftig, er würde solange weitermachen, wie es auch nur einen atmenden Amiga-User gäbe und wenn er es selber sei! Viel Glück an dieser Stelle für ihr Vorhaben ihren neuen Song "The Spirit" auch außerhalb der Amiga-Welt bekannt zu machen!

Natürlich waren auch andere Firmen mit einem eigenen Stand vertreten, wie zum Beispiel:

Haage & Partner: Dieser Stand war für meinen Geschmack eindeutig der professionellste und mit größtem Aufwand und Bemühen bedachte Stand auf der Messe (neben dem von Amiga Int.).

Neben dem Bereich für den Verkauf gab es hier zahlreiche aufgebaute Rechner, auf denen H&P ihre Programme durch qualifiziertes Personal, Entwickler etc. vorführen ließ und jedem mit Rat und Tat zur Seite stand. Ebenso einen professionellen Eindruck hinterliess Jürgen Haage, der zahlreiche Gespräche mit Amiga-Usern führte und sich dafür viel Zeit nahm. Auf die Frage einer Weiterentwicklung des AmigaOS auch stärker in Richtung PPC sagte er, daß H&P gerne dazu bereit wären, das Problem auch nicht die fehlende Motivation, mangelnde Zeit oder Kompetenz wär, aber man bräuchte dafür halt Lizenzen von Amiga!

Am Stand von Amiga präsentierte H&P eine Entwicklermaschine von IBM mit einem G3 Board, welche IBM an alle interessierten Firmen lizensieren möchte und eine mögliche Basis für das angedachte (oder schon mehr?), für PPC-Plattformen weiterentwickelte AmigaOS darstellt. Es gilt mal wieder abzuwarten...

An Produkten wurde hier natürlich nicht nur das von H&P entwickelte AmigaOS3.5 gezeigt und verkauft, sondern auch die neue Developer CD 2.1, die das Betriebssystemupdate in den Vordergrund stellt. Desweiteren zeigte uns das H&P-Team: NetConnect 3.0,das Internet-Komplettpaket, STFax Pro 4.0, X-DVE 3.5, Font-Machine 3.2, Amiga-Writer (leider noch nicht in der Version 2.0, an der aber nun, nach der Fertigstellung des AmigaOS3.5, intensiv gearbeitet werden soll), PageStream 4.0, der Raytracer Tornado3D in Version 3.0, ImageFX 4.0, dessen Vertrieb H&P übernommen haben, ArtEffect 3.0, Warp3D, WarpUp und noch einiges mehr... Wahnsinn!!!

Epic: Am Stand von Epic schlug das Zockerherz höher! Hier wurden von Thomas Steiding und seiner Crew jede Menge Spiele zu Messepreisen angeboten und einige Neuheiten vorgestellt.

Leider schaffte man es hier jedoch nicht, die für die Messe angekündigten Spiele Mikro Mortal Tennis und Tales from Heaven fertigzustellen. Bei TfH hat sich wegen eines Motorradunfalls von einem der Programmierer der Release etwas in die Länge gezogen (nun Januar) und bei MMT bekam Epic eine noch nicht fertige Version von den Programmierern.

Dafür wurde nun das Geheimnis um die geplante PC-Konvertierung gelüftet, es handelt sich hierbei, wie mittlerweile alle wissen dürften, um Simon the Sorcerer 2. Für eine Umsetzung werden allerdings 500 Vorbestellungen benötigt, bislang sind bei Epic etwa 160 eingegangen.

Desweiteren konnte man ein Demo des Action-RPG's Dafel:Bloodline von Pagan Games antesten, das sowohl auf einem Amiga 1200 lief, als auch über Paolo Cattanis (Virtual GP) Laptop.

Neben Paolo Cattani stand am Epic-Stand auch Paul Burkey (Foundation) Rede und Antwort, der auch gleich seinen Foundation Dirctor's Cut mitgebracht hatte (hier noch ein Hinweis: vor kurzem las ich, daß Foundation DC Verkaufsrekorde gebrochen hätte...man ist bei Epic zwar zufrieden mit den Verkaufszahlen, sei aber noch einiges vom vierstelligen Bereich entfernt - somit kann man wohl (hoffentlich) nicht von Verkaufsrekord sprechen!) und munter über den Nachfolger Foundations Edge plauderte.

Außerdem wurden am Epic-Stand einige Produkte von KDH Datentechnik angeboten, wie zum Beispiel MakeCD, für dessen Vertrieb KDH nun zuständig ist.

Titan Computer: Leider blieben an diesem recht großen Stand die Monitore lange schwarz und es wurden kaum etwas vorgeführt.

Als es dann aber soweit war ging die Post ab: Staunende Gruppen zog immer wieder eine Demo von Heretic II an, das am Samstag von den Frieden-Brüdern höchstpersönlich demonstriert wurde und im Januar endlich erhältlich sein soll. Ebenso präsentierte Titan ein weiteres Game von Hyperion Software (Shogo, auch ab Januar erhältlich), neue Versionen von BurnIT und Candy Factory Pro, die ständig weiterentwickelt werden, außerdem noch Fantastic Dreams. Dazu konnte man sich an diesen Stand mit etlichen Entwicklern dieser Programme unterhalten, wie z.B. Michael Siegel und Axel Deising, den Programmierern von BurnIT, denen es lieber wäre, Titan würde die Brennersoftware ein paar Mark günstiger anbieten und dadurch würde es neue Kunden geben - gesagt - getan, BurnIT wurde in der Version 2.6 gegenüber der Vorversion um 20,- preiswerter! Lobenswert! Weitere Spiele wie Evil's Doom SE und Joyride konnten vorbestellt werden, ebenso wie das neu angeküdigte ReproStudio, ein DTP Programm für 68k und PowerPC Amigas und ein VideoCD Plugin für BurnIT...

Immer wieder wird ja auch über die Größe des Amiga-Marktes diskutiert, über erhoffte Verkaufszahlen oder Mindestvorbestellungen bei neuen Spielen, beim OS3.5, bei neuer Hardware, bei gewissen Emulatoren...

Nicht anders ist es bei den Spielen Heretic II und Shogo, die einerseits zeigen sollen, daß auch aktuelle PC Games auf dem Amiga machbar sind, andererseits aber ein neues Terrain betreten mit den sehr hohen Hardwareanforderungen. Mit Sicherheit werden die Lizenzen für diese Spiele nicht billig gewesen sein, aber erhoffte Verkaufszahlen von je 3000 Exemplaren der beiden Titel scheinen doch recht unrealistisch. Daraufhin sprach ich kurz mit Hans-Jörg Frieden, der meinte, daß 3000 verkaufte Exemplare noch das Minimum darstellen, d.h. gerade mal die Kosten decken und es sich ab 5000 erst richtig lohnen würde!!! Wichtig sei ihnen aber auch (und eigentlich sogar noch wichtiger), daß die Spiele nicht raubkopiert werden. Wenn sie lediglich 2000 Exemplare verkaufen würden, dann aber keine Raubkopie benutzt würde, wäre das für sie immer noch ein Erfolg! Sollten sich die Spiele tatsächlich gut verkaufen, will man sich um weitere Umsetzungen kümmern (obwohl ja bereits an 4 gearbeitet wird), denn "man hängt ja schließlich am Amiga"! Nicht zu vergessen, die Präsentation der ersten G3-Karte von met@box!!! Na ja, fast zumindest...

Auch wenn bereits ein Prototyp gezeigt werden konnte, sah man am Stand von Titan nur die leere Verpackung der amiJoe1200, Ende Januar sollten die Karten verfügbar sein, zu einem Preis zwischen 895,- (amiJoe1200 mit 250MHz und 512 kb) und 1549,- (400/1Mb), weitere Zusatzmodule sind ebenso geplant, wie die amiJoe2000, 3000 und 4000.

rbm digitaltechnik: Die Eschweger zeigten uns auf der Messe ihre Towerhawks, die man nun auch je nach gewünschter Farbe lackieren lassen kann. Desweiteren konnte man AmstroNG begutachten, welcher im Falle eines Stromausfalles dafür sorgt, daß man noch eine gewisse Zeit weiterarbeiten kann (etwa 30 Minuten) und alle wichtigen Daten schnell sichern kann.

Für einige überraschend präsentierte man auch die neue Version von ScanQuix, die mittlerweile die Kennziffer 5 trägt und einige Neuerungen gegenüber den Vorgängern bietet (ist eigentlich meistens so...), wie zum Beispiel: Bei Bildkorrekturen kann die Echtzeitanzeige ausgeschaltet werden-->flüssigeres Arbeiten; volle Unterstützung des ICS-Farbmanagements; automatische Plazierung des Auswahlrahmens um das zu scannende Objekt und einiges mehr.

Zudem präsentierte Felix Schwarz (Innovative) an diesem Stand auch seine neue Bildbearbeitung fxPAINT, die OS3.5 und auch PPC unterstützt. Die meisten Betrachter waren recht beeindruckt von diesem Programm. Zudem wußte man hier, wie man sich bei den Besuchern beliebt macht und verteilte eifrig kleine Chips-Tüten, mjamm (neben dem netten Mädel, das die Tüten verteilt hat, eigentlich der einzige Grund, weswegen ich an diesem Stand vorbeigeschaut habe ;-))!

individual computers: Jens Schönfeld hatte es sich in einer kleinen Ecke bequem gemacht, um sich in aller Ruhe mit den zahlreichen Fragen der Besucher auseinanderzusetzen, seine Schnittstellenkarte "Silversurfer" hatte sich besser als erwartet verkauft (bereits vor einiger Zeit waren schon 400 Stück verkauft), so daß für Jens feststeht, daß es noch einen Amiga-Markt gibt, für den es sich lohnt zu entwickeln.

Somit bringt er uns als nächstes eine Ethernetkarte mit dem Namen X-Surf zum Preis von 189,-, die mittlerweile erhältlich sein dürfte. Bitte weitermachen, Herr Schönfeld!

Amiga Plus: Für mich war der Stand der Amiga Plus eine der größten Enttäuschungen; fand sich hier in den letzten Jahren noch der ICP Verlag, beschränkte man sich dieses Jahr lediglich auf den Verkauf der aktuellen Amiga Plus-Ausgabe und den Amiga-Tassen.

Mittlerweile weiß ja jeder, daß die Amiga Plus eigentlich nicht mehr existiert, sondern mit der amigaOS, zumindest teilweise, fusioniert, aber nachdem ich den Stand auf der Messe gesehen habe, kann mir keiner mehr erzählen, daß das Aus der A+ nicht schon eine Weile vorher feststand. Vermisst habe ich am Stand zum Beispiel die CD-Pakete, wie sie früher immer angeboten wurden, aber auch die Amiga Future, die ja zumindest vom selben Verlag stammte, hätte man hier anbieten können.

Auf eine Anfrage sagte man mir, man könne ja nicht alles mitschleppen! Wenn sich jemand den Stapel an A+ Ausgaben angesehen hat, fragt man sich eher, ob da jemand nicht eher nichts anderes mitnehmen wollte.

Zur AF sagte man nur, daß dies ja ausschließlich eine Zeitung für Freaks wäre und das man am Samstag schließlich auch 10 Hefte mitgehabt hätte... Herzlichen Glückwunsch, tolle Leistung, was ist daran schlimm, eine Zeitschrift für Freaks zu verkaufen, wenn man vor allem auch noch Geld damit verdient? Und sind nicht alle verbliebenen Amiga-User irgendwie Freaks? Na ja, sei's drum, am Ende bleibt lediglich festzuhalten, daß es wieder eine Amiga-Zeitschrift weniger gibt.

APC&TCP: Der APC&TCP bot an seinem Stand jede Menge Software an, neben einigen neuen CD's präsentierte man eine neue Wirtschaftssimulation namens Seaside, die zum Preis von 65,- erworben werden konnte.

Am interessantesten war aber die Demonstration der Space-Opera Phoenix, welche Marcus Pöllmann vorführte; einen Erscheinungstermin ließ er sich aber trotz einiger Nachfragen nicht entlocken.

Schatztruhe: Das Highlight an diesem Stand war für mich der Tower von Heinz Andreolla aus der Schweiz, der seinen Tower in mühevoller Arbeit zu einem absoluten Augenschmaus gemacht hat. Ich hoffe, daß jeder ein Bild dieses Towers gesehen hat, denn beschreiben kann man ihn kaum, er sah einfach genial aus! Ansonsten wurde hier natürlich auch wieder jede Menge Software angeboten, neu waren ein Astrologieprogramm namens Digital Almanac II und das PPC- Rennspiel WipeOut 2097 von Digital Images, daneben lag auch Super View Productivity Suite als Version 2 vor und einige weitere Programme... Auch "Mr. Aminet" Urban Müller war am Schatztruhe-Stand anzutreffen.

Wer war noch auf der Messe? Der Amiga-Club im BTX und Internet, der Hilfe zu allen möglichen Themen anbot und natürlich einige Händler, nämlich ACT, CoolBits, die Vorbestellungen für die G4-Karten von Phase 5 entgegennahmen, Verkosoft, die sich eigentlich auch bereits vom Amiga verabschiedet haben, aber noch das eine oder andere Angebot für unsere Freundin bereit hielten, Elbox Computer und Bühler Elektronik.

Leider viel zu wenige! Und auch das Angebot war viel zu dürftig! Grafikkarten oder PPC-Boards waren leider nirgendwo zu finden, ganz zu schweigen von wirklich interessanten Neuerscheinungen! Dennoch waren die meisten Aussteller mit den Einnahmen auf der Messe zufrieden, einige sogar sehr zufrieden.

Tja, was bleibt festzuhalten? Sicher war die Messe nicht gut, hatte aber auch seine positiven Seiten, so konnte man doch viele der Amiga-Freaks einmal sehen, die man sonst nur durch Mails o.ä. kannte. Bei nicht wenigen, die ein Namensschild auf der Brust pappen hatten, schielte ich doch etwas genauer drauf und konnte ab und zu ein Schmunzeln nicht verkneifen, deckte sich das tatsächliche Erscheinungsbild doch so gar nicht mit meinen Vorstellungen...

Vor allem am Freitag, als es etwas leerer war, hatte man auch Gelegenheit mit vielen Programmierern, Händlern und anderen wichtigen Leuten ein persönliches Gespräch zu führen, wie es einem nicht oft möglich ist. Außerdem konnte man auch wieder einige Schnäppchen machen; gerade wenn man in einem Ort wohnt, der fernab von einem Amiga-Händler liegt, ist es interessant sich viele Produkte mal aus der Nähe anzuzusehen, oder auch die Portokosten zu sparen.

Dennoch überwog für mich die negative Seite, vielleicht steckt einigen auch noch die Enttäuschung über die jüngsten Entscheidungen bei Amiga Inc. in den Knochen, die einfach kein richtiges Wohlbefinden aufkommen lassen wollten.

Mit dem OS3.5 ist zumindest ein kleines Zeichen gesetzt worden, nun muß aber endlich neue Hardware her, die endlich wieder neue und alte User ins Amiga-Boot zurückholt, denn ansonsten ist der Amiga-Markt schon bald so klein, daß weiterhin Händler, Entwickler, etc. abspringen und keine Umsatzmöglichkeiten mehr existieren. Dann wäre Amiga nur noch ein Hobby. Ansätze und Möglichkeiten gibt es sicher ein paar (Amirage, BoXeR, PPC-Rechner), aber die bringen keinen weiter, so lange nicht gehandelt wird und wirklich etwas reales vorgezeigt werden kann!

Ich hoffe, daß das neue Jahrtausend auch ein Neubeginn für Amiga wird und wünsche allen Lesern ein Frohes Neues Jahr, Glück und Gesundheit!

Für Fehler und Unvollständigleit haftet die Tastatur!

Markus Tillmann«