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The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

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The Kickstart Archives

Description: Amiga Aktuell Ausgabe 12/2000

Categories: [DE] Testberichte

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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=2033&sid=fd37dfc3349b4baf33ec6e975ca23524]Artikeldatenbank - The Kickstart Archives[/url]

CD-ROM-Test: »The Kickstart Archives« (von Uwe Pannecke)

Die etwas andere Kickstart

Vor einigen Tagen flatterte mir mit der Post ein Päckchen ins Haus, das im Innern eine äußerlich eher unscheinbar wirkende Silberscheibe beherbergte. Thomas Unger [1] hatte seine "The Kickstart Archives" getaufte CD-ROM eingetütet, der Gelben Post anvertraut und mir freundlicherweise für einen Test zur Verfügung gestellt.

Bei der für den Test in Version 0.9 vorliegenden und mit knapp 500 MByte Datenmaterial gefüllten CD-ROM dreht sich alles um ausschließlich ein Thema:

Die Geschichte des Amigas.

Die CD-ROM enthält hauptsächlich gespiegelte Web-Sites, die in Hülle und Fülle Hintergrundinformationen, Stories, Personen, Emulatoren, Modelle, Clones und Supportdaten rund um den AMIGA vor dem mit verklärtem Blick vorm Monitor träumenden Amiga-Freund (vielleicht auch Freundin...) ausbreiten.

Systemvoraussetzungen

Da die Inhalt der CD-ROM zum überwiegenden Teil aus mit einem Index aufbereiteten Web-Seiten besteht, sollte Euer Amiga einen Web-Browser besitzen (gibt es überhaupt noch Amigas ohne diesen?), und schon kann es los gehen.

Hin und wieder trifft man beim Stöbern auf Datei-Formate, die zusätzliche Software erfordern, so etwa Dokumente im PDF- oder auch Videos im MPEG- und AVI-Format.

Da sich die CD-ROM auf HTML stützt, sollte sie eigentlich auch unter jedem Betriebssystem mit HTML-Support laufen. Neben dem AmigaOS klappt das auch unter Windows sehr gut, wer jedoch ein Unix-ähnliches Betriebssystem nutzen möchte, wird bei vielen Links vor verschlossenen Türen stehen. Diese Betriebssysteme unterscheiden pingelig zwischen Groß- und Kleinschreibung, das HTML-Gerüst der einzelnen Web-Seiten auf der CD oft nicht. So laufen die Links auf Bilder, Videos und weitere Textverzweigungen dann zwangsweise ins Leere. Schade.

Aber das soll den Amigianer auf seinem Amiga nicht beunruhigen. Er wird von diesen Problemen verschont bleiben.

CD-ROM-Inhalt

Die "index.html"-Datei im Wurzelverzeichnis der CD-ROM präsentiert im Browser das Inhaltsverzeichnis und bildet das Sprungbrett in die (Un-)Tiefen der Amiga-Geschichte.

Die "Kickstart Archives" ist in neun Abschnitte untergliedert:

I.  The History of Commodore and Amiga 
II.  Amiga persons 
III.  Official Amiga Machines 
IV.  Clones and Emulators 
V.  Amiga Operating Systems 
VI.  Peripherals 
VII.  Support 
VIII.  Specials 
IX.  Disclaimer 

Wer anhand der Kapitel-Überschriften befürchtet, nur englischsprachige Beiträge vor zu finden, kann beruhigt werden. Ein nicht unerheblicher Teil des Materials liegt in Deutsch vor, wenn auch der Löwenanteil in englischer Sprache verfasst ist. Das sollte aber niemanden abschrecken. Zum einen ist das Englisch meist leicht verständlich geschrieben, und zum anderen ergibt sich so wieder eine günstige Gelegenheit, die eigenen English-Kenntnisse mit weitaus interessanteren Themen als sie manche dröge Schul-Englisch- Lektion bieten konnte, aufzufrischen und zu vertiefen.

I. The History of Commodore and Amiga

Der erste Abschnitt steht ganz im Zeichen der Geschichte des Amigas und der damit unweigerlich verbundenen Story der Firma Commodore. In den 21, zum Teil sehr umfangreichen Beiträgen machen neben der Darstellung der historischen Fakten persönliche Sichtweisen der einzelnen Autoren den Reiz der Lektüre aus. Alle Beiträge hier vorzustellen, würde eindeutig den Rahmen dieses Artikel sprengen. Aus den zumeist qualitativ hochwertigen seien einige wenige exemplarisch herausgegriffen: Fleißige AMIGA-aktuell- Leser finden Reiner Bendas schon aus einigen AMIGA-aktuell-Beiträgen bekannte Beleuchtung des Commodore-Unterganges aus Sicht eines langjährigen Mitarbeiters wieder. Gregor Franz, sicherlich vielen bekannt als Herausgeber seines Online-Magazins "AmZeiger", breitet die "Amiga-Historie" vor den Lesern aus. Amiga Auckland Inc. spannt den Bogen von Pre-Amiga- Zeiten 1977 bis 1999. Einen Einblick in das Commodore-Amiga-Unternehmen gewährt "Tom's Commodore Emulation Site" in Form von sechs MPEG-Videos, von Dave Haynie höchstselbst gedreht. Unter anderem ist auch eine Platine mit den niemals erschienenen AAA-Chips zu bestaunen.

Ein mehrteiliger Beitrag des Amiga-Magazins aus dem Jahre 1995 aus Anlaß des 10jährigen Amiga-Bestehens läßt verklärt und wehmütig an große Zeiten zurückdenken. Und wer schon immer die im AmigaOS versteckten Geheimbotschaften der Entwickler sichtbar machen möchte, findet hier (wie in anderen Beiträgen auch) detaillierte Anleitung.

Thomas Unger, ein Fachmann auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes, bereichert seine CD-ROM mit einer eigenen Patent-Story rund um den Amiga. In der vorliegenden Version 0.9 ist dies aber eher ein Grundgerüst von drei deutschsprachigen Kapiteln, in denen Ihr Grundsätzliches zu Patenten an sich, den Patenten im Zusammenhang mit der Amiga-Vorgeschichte und zum Hardware-Design des Amigas nachlesen könnt.

In der 1.0-Release der CD-ROM sollen noch deutlich mehr Kapitel implementiert sein.

Die beigelegten Patente im PDF-Format können aber leider mit Apdf nicht angezeigt werden. PDF-Reader unter anderen Betriebssystemen kommen jedoch problemlos mit den PDF-Dateien zurecht.

II. Amiga persons

Abschnitt Numero Zwo widmet sich herausragenden Amiga-Persönlichkeiten. Gleich drei Kapitel sind dem Herrchen des Hundes, der als eigentlicher Vater(hund) des Amigas gilt, gewidmet. Jay G. Miner muss einfach auf solch einer Kompilation enthalten sein. Darüber hinaus kommen Carl Sassenrath, R.J. Mical, Andy Finkel, Dave Haynie und Lew Eggebrecht zu ihren wohlverdienten Ehren.

III. Official Amiga Machines

Wie erwartet, präsentieren sich hier alle offiziell von Commodore und den nachfolgenden Eignern abgesegneten Amiga-Modell in insgesamt acht Beiträgen.

Selbst Crew-Mitglieder des Raumschiffs Enterprise haben sich mit dem Amiga angefreundet. Mr. Spock widmet ihnen seine Web-Seite mit technischen, üppig bebilderten Beschreibungen. Auch das virtuelle Amiga-Museum der Amiga User Group 99 fand an dieser Stelle Platz.

IV. Clones and Emulators

Im vierten Abschnitt kommen die materialisierten und leider viel häufiger imaginär gebliebenen Amiga-Clones und Emulatoren zu ihren Ehren. So die mit für Amiga-Verhältnisse großem Werbeaufwand angekündigten, aber leider wie viel zu viele andere Projekte nie bis zur Serienreife geführten ABox der inzwischen nicht mehr existenten Firma Phase5. Oder auch die A5000 (neben technischen Daten ist auch die Platine abgebildet) und A6000 der Firma DCE. Eine beinahe unendliche Geschichte hat auch der BoXeR hinter sich. Mit ihm und dem Siamese-System beschäftigen sich gleich mehrere Web-Sites. Selbst im fernen China hat man sich einem Amiga-Clone gewidmet: Ein mit REC Wonder-TV A6000 bezeichnetes System, was äußerlich stark an ein CDTV erinnert, im Inneren jedoch eher einem abgewandelten CD32 entsprach. Der DraCO scheint in dieser illustren Runde der Amiga-Cones als ein wahrer Fremdkörper, da wirklich existent geworden. Heraus sticht dafür die Web- Seite in holländischer Sprache.

V. Amiga Operating Systems

Außerordentlich informativ und anschaulich präsentiert sich die "Workbench Nostalgia" von Gregory Donner mit allen bisher veröffentlichen oder auch als Beta- Versionen kursierenden Workbench-Releases. Da hat es der zweite Vertreter dieses Abschnittes schwer, mit dem "AmigaDOS Online Reference Manual", herausragende Akzente zu setzen. Dennoch dürften die gebotenen Informationen nicht nur für Nostalgiker interessant sein.

VI. Peripherals

Die Peripherie wurde für den Amiga im Laufe der Jahre immer wichtiger, ja ein regelrechter Jungbrunnen für die zwischenzeitlich leicht ergrauten Amiga-Modelle. Ian Chapman hat in seinem "The Big Book of Amiga Hardware" beinahe jede Erweiterung, ob nun Digitizer, Bridge-Board, Emulatorkarten, Genlocks, Turbo- oder Grafikkarte, um nur einige zu nennen, mit ihren technischen Daten und oft auch Abbildungen zusammengetragen. Ein besonderes Eingabegerät aus den frühen Tagen des Amigas, nicht ganz unbeteiligt bei den Guru-Meditationen, hat Doug Spence mit dem "Amiga Joyboard" in Text und Bildern für die Nachwelt festgehalten. Die "LexSite" beschließt als Hardware-Guide den sechsten Abschnitt.

VII. Support

In den 15 Beiträgen des Support-Abschnittes findet der Ratsuchende Unterstützung durch mannigfaltige FAQs, Board-Referenzen und Beschreibungen von Kabel und Steckverbindungen. Natürlich darf auch das Overclocking der CPU nicht fehlen. Besonders interessant sind die Support-Seiten mit DMS- Files diverser Amiga-Software. So etwa Reiner Bendas "Support Page" mit Amiga-Schaltplänen, Amiga-Demo-Disketten, Amiga-EPROM-Files, etc.

Oder der "Installer's Haven" von Brad Barnett mit diversen Installations- Disketten zu Festplatten-Kontrollern, Ethernet- und Turbokarten, um nur einige zu nennen.

VIII. Specials

Abschnitt acht enthält ein virtuelles Computermuseum, die legendäre Amiga- Juggler-Animation in Text- und Bildbeschreibung und zusätzlich als AVI- Animation, eine originell aufgemachte "Workbench-Release", die Web-Seite der "Jay Miner Society", eine bebilderte "Amiga History Gallery" und die "Commodore and Amiga Advert"-Sammlung von 1983 bis 1999.

IX. Disclaimer

Der Titel deutet es schon an: Grundsätzliche Bemerkungen rechtlicher und inhaltlicher Art zu den "Kickstart Archives" hat Thomas Unger in diesem letzten Abschnitt abgelegt.

Fazit

Die mir vorliegende "Kickstart Archives" stellt bereits in der Version 0.9 für Amiga-Fans ein schier unversiegbares Füllhorn an Informationen rund um den Lieblingscomputer zu einem angemessenen Preis zur Verfügung. Thomas Unger sieht diese CD-ROM als reines Hobbyprojekt an und vertreibt die "Kickstart Archives" zum Selbstkostenpreis von 20,- DM oder 10,- US-$. Die CD-ROMs werden von ihm [1] auf Bestellung gebrannt und verschickt. Wer neben der Amiga-Software an fundierter Hintergrundinformation interessiert ist, findet hier Material zum stundenlangen Schmökern. Eine trotz des in den Systemanforderungen angeführten HTML-Problems gelungene und damit empfehlenswerte CD-ROM.

[1] Thomas Unger, Waldstraße 18, 85457 Wörth/Hofsingelding,
thomas.unger@germanynet.de


Uwe Pannecke