---

Amigas Rolle im PDA-Markt

Englisches Original von Amiga Flame


Amigas neue Zukunft

Es entspräche nicht der Wahrheit zu behaupten, dass der Amiga in der Art und Weise wiederkehren wird, wie sich das viele User erhoffen. Der Traum der meisten Amiga-User seit dem Wegsterben von Commodore war, dass rechtzeitig ein neuer Amiga erscheinen würde, der mit seinem OS genauso revolutionär sein würde wie das Original. Wie dem auch sei, die Strategie von Amiga Inc. ist ambitionierter, da es ihre Hoffnung ist, dass das Amiga-Erlebnis über das traditionelle Publikum hinaus bekannt werden wird. Durch das AmigaDE wird der Amiga-Nutzer jede Hardware-Plattform erreichen - Workstations, Spielekonsolen, Desktop-Rechner, Set-Top-Boxen, Handys und PDAs.

Der Anfang

Die Ankündigung im März, dass Amiga Inc. mit Sharp zusammen Programme für den Zaurus PDA und andere neue PDAs entwickeln wird, schockte viele Amiga-User. Diese Strategie schien tödlich zu sein. Jetzt ist jedoch klar, dass Amiga-User und Entwickler die neue Richtung von Amiga nicht länger ignorieren können.

Diese Woche gibt Amiga Flame euch Nutzer und Entwickler einen Einblick in den PDA-Markt, um die Rolle, die Amiga sich im PDA-Markt zugedacht hat, besser zu verstehen. Es ist die richtige Zeit für einen Blick auf den PDA-Markt, da die Zero Game Pack-Reihe, bestehend aus Spielen von Amiga-Firmen wie Epic Interactive und Titan Computer, demnächst der PDA-Spiele-Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Was sind PDAs?

Persönliche Digital-Assistenten sind Handheld-Computer, entwickelt, um Nutzern Zugriff auf wichtige Informationen immer in Reichweite zu geben, zum Beispiel in der Jackentasche. Der PDA kam traditionell mit Software wie einer Kalkulation, einem Termin-Kalender und einem Adress-Buch, aber in jüngerer Zeit bieten sie den Anwendern auch Zugriff aufs Internet, sowie eine Verbindung mit Desktop-Rechnern. Es gibt geschätzt über sieben Millionen aktive PDA-Nutzer.

PDA-Spiele

Seit den ersten Tagen hat der PDA den Anwendern immer ein paar einfache Spiele geboten, was ihnen beispielsweise die Möglichkeit gab, im Bus oder in einer Warteschlange zu spielen. Während die Technik hinter den PDAs ausgereifter wird, nehmen die Möglichkeiten mit Firmen wie Sharp und anderen zu, die daran glauben, dass es einen blühenden Spielemarkt geben wird.

Seit der Ankündigung im März, dass Amiga Inc. mit Sharp zusammenarbeitet, um Programme für den Zaurus PDA zu entwickeln, stellen Anwender Fragen wie z.B. warum sich Sharp gerade an die Amiga-Entwickler-Gemeinde gewandt hat. Thomas Steiding von Epic Interactive hat vielleicht die Antwort. "Ich denke, dass Amiga Programmierer perfekt mit den PDAs zurechtkommen sollten, die im Moment noch ein wenig leistungsschwach sind. Ich glaube, dass Amiga-Entwickler hier einen klaren Vorteil haben, weil sie daran gewöhnt sind, mit leistungsschwächeren Rechnern umzugehen, mehr als z.B. Windows-Programmierer."
Sharp ist nicht die einzige Firma, die sich an eine andere Entwickler-Gemeinde um Hilfe gewandt hat, da berichtet wurde, dass iFone einen Vertrag mit Infogrames abgeschlossen hat, einer ehemaligen Atari-Firma, was ihnen erlauben wird, Remakes von Atari-Spielen auf Java- oder EPOC-basierenden Handys laufen zu lassen.

Es gibt klare Grenzen, wenn es um die Entwicklung eines Spieles auf einem PDA verglichen mit einem Desktop-Rechner geht. Auch wenn Amiga-Programmierer gewöhnlich die Grenzen des Machbaren sprengten, so ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass ein 3D-Spiel für die derzeitigen PDAs entwickelt werden wird.
Nichtsdestotrotz, Thomas Steiding von Epic Interactive glaubt, dass im Moment noch als altmodisch geltende Spiele wie Kartenspiele, Puzzles oder einfache Shoot'em Ups eine Wiedergeburt auf diesen Geräten feiern werden. Die Möglichkeit, größere und bessere Spiele auf dem PDA-Markt zu entwickeln, sollte jedoch nicht ignoriert werden. Fleecy Moss, CTO von Amiga Inc., lobte den Zaurus PDA als ein sehr modernes und leistungsfähiges Produkt, deutete aber gleichzeitig an, dass ihre neue Produktpalette noch mehr aufregende Möglichkeiten bietet.

Amiga-Entwickler reagierten relativ langsam auf den Ruf von Amiga Inc. nach Software für PDAs, doch die Einstellung hat sich geändert, während die Entwickler mehr über die technische Entwicklung der PDA-Welt und die potentiellen Verkäufe in diesem Markt erfuhren. Steven Haun von Edvision präsentierte in einem Interview mit Amiga.org ein positives Bild für Spiele-Entwickler, "Es ist ein neuer Markt. Warum sollte man nicht der Erste sein, und mithelfen, die Art und Weise zu verändern, wie Spiele auf PDAs gespielt werden."



Deutsche Übersetzung von Markus Castro