Navigation
« 

Anonymous




Register
Login
« 
« 

Amiga Future

« 

Community

« 

Knowledge

« 

Last Magazine

The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

The Amiga Future 167 was released on the March 5th.
The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

The Amiga Future 167 was released on the March 5th.
More informations

« 

Service

« 

Search




Advanced search

Unanswered topics
Active topics
« 

Social Media

Twitter Amigafuture Facebook Amigafuture RSS-Feed [german] Amigafuture RSS-Feed [english] Instagram YouTube Patreon
« 

Advertisement

Amazon

Patreon

« 

Partnerlinks

Die Amiga Story nach dem Ende von Commodore

Description: Wie es mit dem Amiga weiterging...

Categories: [DE] Commodore Amiga Information Source

Link to this article: Select all

[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=358&sid=19abd935957641bda35485d06de8ad34]Artikeldatenbank - Die Amiga Story nach dem Ende von Commodore[/url]

Teil 2: Das Leben nach Commodore
Kapitel I - ESCOM kauft alle Rechte an Commodore und dem Amiga

Die Deutsche ESCOM AG kauft im Frühjahr 1995 alle Rechte an Commodore für schlappe 10 Millionen DM auf. Zum Vergleich: Commodore bezahlte 1984 alleine für die Amiga Corp. und den Lorraine $27.100.000! Leider trennen Sie die Commodore und Amiga, indem sie unter dem Namen Commodore Zubehör (Keyboards, Mauspads, CD-Ständer, usw.) für PCs und PCs mit Pentium Prozessoren verkaufen und gründen eine eigene Firma mit dem Namen AMIGA Technologies. Zu allem Unglück entwerfen sie auch noch andere Logos sowohl für Commodore, als auch für Amiga (speziell der Amiga hatte kein neues Logo nötig), obwohl diese Warenzeichen in der ganzen Welt bereits bekannt sind. Sicherlich hat ESCOM einiges zum Weiterleben des Amigas beigetragen, aber durch sie wurden Commodore und Amiga getrennt, obwohl diese klangvollen Namen bisher immer zusammen fungiert hatten...

Kapitel II - AMIGA Technologies

Sofort nach der Übernahme wird die neue Firma AMIGA Technologies mit Sitz in Bensheim gegründet. Chef ist Petro Tyschtschenko, der schon seit 1982 bei Commodore angestellt war und die Amiga-Entwicklung seit den Kinderschuhen kannte. Schon im September 1995 können neue Amiga 1200 im Handel angeboten werden. Leider übersehen die Entwickler jedoch einen Fehler und bauen andere Laufwerke ein, wodurch spezielle Software wie Spiele oder Demos nicht mehr auf dem AT 1200er laufen und Dritthersteller durch einen Bugfix Abhilfe schaffen müssen!
Der Amiga 4000 Tower folgt nur wenige Wochen später, aber man verlangt knapp 4500,- DM für eine fast 3 Jahre alte Technik und der Käufer muß sich auch noch mit einem DD-Diskettenlaufwerk zufrieden geben. Hier haben wohl die Entwickler von AT geschlafen! Ein HD-Laufwerk hätte bei diesem Preis eigentlich nicht das Problem darstellen dürfen.
Dafür wird jeder Amiga mit einem umfangreichen Software-Paket ausgestattet, dass von der Textverarbeitung (Wordworth) bis hin zum Malprogramm (Personal Paint) alles beinhaltet wozu man einen Computer benötigte. Auch zwei Spiele (Whizz und Pinball Mania) fehlen nicht. Dieses Paket nennt sich AMIGA Magic und es kann auch separat erworben werden.
9710

Petro Tyschtschenko
AMIGA Technologies vergibt auch zum ersten Mal in der Amiga-Geschichte Lizenzen. Die Firma Eagle stellt den in Lizenz gefertigten 4000TE vor, einen Amiga 4000 im Tower-Design bei dem die Konfiguration frei wählbar war. Auch der Draco, ein Videoschnittsystem von der Firma MacroSystem Digital Video AG, basiert auf dem AmigaOS in der Version 3.1 und konnte damals als schnellster Computer mit dem Amigabetriebssystem bezeichnet werden (68060/50Mhz).

1996 wird der "neue" Amiga vorgestellt: der WALKER mit 68030 Prozessor, Kickstart 3.2 und 40Mhz. Doch er bringt nicht die erwarteten Begeissterungsstürme, sondern sorgt für viel Kritik. Letzten Endes geht er nicht in Serie, auch deshalb, weil ESCOM im Juli 1996 Konkurs anmelden muß. Ihr Fehler war unter anderem, dass sie innerhalb eines Jahres 58 neue Filialen eröffneten und sich ordentlich verkalkuliert hatten. Noch vor dem Konkurs gibt ESCOM im April 1996 zu Verstehen, dass sie sich von der Amiga-Technologie trennen wollen. ESCOM selbst wird von comtech Computersysteme GmbH aufgekauft, die alle Filialen übernehmen (aber schon 1997 wieder schliessen) und die neue ESCOM 2001 GmbH gründen. Ab da an soll der Name ESCOM nichts mehr mit dem Amiga zu tun haben. Mehrere Monate war die amerikanische Firma Visual Information Services Corporation, oder kurz VIScorp im Gespräch AMIGA Technologies zu kaufen. Jedoch ziehen sich die Verhandlungsgespräche lange hin und am Schluss kommt für den Amiga nichts dabei raus.
9711

Der Amiga Walker
Der Amiga stand wieder einmal ganz alleine da!

Kapitel III - Gateway 2000 kauft AMIGA Technologies und die 8-Bit Rechte von Commodore

Gateway 2000 kauft 1997 die Rechte an den 8-Bit Rechnern von Commodore (die Patente für die Verwendung des Markennamens Commodore und das C= Logo gehen an die niederländische Firma Tulip) und alle Amiga Patente.

AMIGA Technologies wird samt Sitz in Bensheim aufgelöst, nach Langen in die Nähe des Frankfurter Flughafens verfrachtet und in AMIGA International ungenannt. Chef bleibt weiterhin Petro Tyschtschenko. Zunächst geht der Verkauf der Amigas wie vorher weiter, doch die Kunden warten nach 4 Jahren Stillstand auf neue Produkte, die den Namen Amiga tragen sollen. Es gibt zwar immer wieder Ankündigungen aber letzten Endes wird doch kein neuer Amiga auf den Markt gebracht. Nachdem AMIGA International gegründet wird, gibt es schon wieder erste Gerüchte um einen neuen Amiga und sogar ein Bild kursiert im Internet.

Die Firma Access Innovation Ltd. stellt ein auf dem Amiga basierendes System vor, das einen 68020 und AGA-Grafikchips enthält, nicht größer als ein 5 1/4"-Laufwerk ist und willt es unter dem Namen Access auf den Markt bringen. Daraus wird aber leider ebensowenig etwas wie aus dem mehrmals angekündigten BoXeR-Projekt, das ebenfalls Amigakompatibel sein soll. Ende 2001 wird die Entwicklung des BoXeR offiziell entgültig eingestellt und der Amiga von Access Technikentwickler Mick Tinker für "tot" erklärt.
Zitat Tinker: "Es ist Zeit, dass ich den Amiga hinter mir lasse. Es war eine interessante Zeit. Amiga R.I.P."

Kapitel IV - AMIGA International

Da der Amiga jahrelang keine Weiterentwicklung erfuhr, versorgen seine Fans ihn ständig mit neuer Software. Auch alternative Betriebssysteme, wie z. B. p.OS von der proDAD GmbH werden für den Amiga Ende der 90er Jahre entwickelt. p.OS kommt noch vor dem AmigaOS 3.5 auf den Markt, erreicht jedoch nur eine relativ kleine Fangemeinde. Auch der Amiga kommt in den Genuß von Linux, einem Unix-ähnlichem Betriebssystem. Zu diesem Zeitpunkt ist geplant, das Amiga Betriebssystem mit einem QNX-Kern zu versehen. Diese Option wird jedoch schnell wieder zugunsten eines Linux-Kerns aufgegeben.
9712

Die neue Amiga Entwicklungsmaschine
AMIGA International sorgt 1999 für Aufsehen, als sie ein Video zeigten in welchem der Amiga MCC, der neue Amiga gezeigt wird.
Es ist geplant diesen Computer auf den Markt zu bringen, doch es kommt wieder mal anders. Gateway (jetzt ohne 2000), verkauft die Amiga-Rechte im Dezember 1999 an die Freaks von AMINO Development, Inc. die sich im Januar 2000 in AMIGA, Inc. umbenennen. Somit ist auch der Amiga MCC Geschichte und neue Ankündigungen machen die Runde! Kleiner Gag am Rande: Die Firma die den Amiga 1982-1984 entwickelte, hiess auch Amiga, wenn auch Amiga Corp. und nicht AMIGA, Inc. :-) Jedoch hat die heutige Firma nichts mehr mit dem Charme der Originalbesetzung von 1982-1984 zu tun.

AMIGA, Inc. gibt 2000 zu Verstehen, dass es nur noch eine reine Software-Firma sei, die Hardware-Entwicklungen würden von Fremdherstellern getätigt. Im Herbst 2000 ist das erste Mal die Rede vom AmigaONE, dem ersten neuen Amiga seit fast 7 Jahren. Im Dezember erscheint das neue AmigaOS3.9 ein Update auf CD, auf das die Fans lange gewartet haben. Auch neue Software gibt es auf der Amiga 2000 in Köln zu bestaunen. Man merkt dass es immer noch einen Markt für den Amiga gibt. Der Deutsche Sitz von AMIGA, Inc. wird jedoch mittlerweile aufgegeben um sich auf das Geschäft in Amerika zu konzentrieren und Kosten zu sparen.

Kapitel V - Die Amiga Situation im neuen Jahrtausend

Heute ist der Amiga Computer leider nur noch ein Nischenprodukt, nur wenig übriggebliebene Fans und Freaks des Systems arbeiten heute noch auf dem Amiga, obwohl er, abgesehen von Fremdentwicklungen, seit 1994 nicht mehr weiter entwickelt worden ist. Dies spricht geradezu für den Amiga. Es gibt wohl kein anderes Computersystem, dass 2 Konkurse (Commodore und ESCOM) überlebt hat. Anfang April 2001 startet in St. Louis in Amerika die erste Amiga Messe des Jahres! Dort fanden sich auch alte Bekannte wieder, wie z. B. Dave Haynie (Deathbed-Vigil Video), der schon zu Commodore-Zeiten eine Legende war!

Das Betriebssystem MorphOS (welches auch auf dem PEGASOS von bplan laufen soll) scheint sich zu einer interessanten Alternative zum bestehenden AmigaOS zu entwickeln.

Leider haben einige Amiga-Größen wie Jim Collas (wurde gekündigt) oder Petro Tyschtschenko (hat wieder 2 neue Firmen, Power Service GmbH und Power Trading GmbH) den Amiga mittlerweile verlassen (müssen). Und überhaupt hat kaum noch ein Ur-Mitglied des Amiga-Entwicklungteams etwas mit dem Amiga zu tun. Carl Sassenrath z. B. entwickelt heute an der Sprache Rebol, die ähnlich Perl aufgebaut ist. Hoffen wir dennoch dass AMIGA, Inc. dem Amiga wieder zu der Stellung verhilft, die ihm gebührt...

Die Entwürfe für den Amiga Walker und den Amiga MCC hat AMIGA, Inc. mittlerweile an Merlancia Industries verkauft. Dort war auch bis vor kurzem der alte Amiga-Hase Dave Haynie beschäftigt, der Firma gehören zur Zeit noch Andy Finkel und Chris Aldi an. Wer weiss...vielleicht machen die Jungs etwas aus den ehemaligen Walker und MCC-Entwürfen... wünschenswert wäre es :-) Jedenfalls machen die Jungs ihre Arbeit gut. Zur Zeit wird an einer ganzen Kollektion an neuen Rechnern gearbeitet, auf denen verschiedene Betriebssystem laufen sollen, auch Amiga OS 4.0. Laut CEO Ryan Czerwinski wurde der Name der Reihe Torro an den ursprünglichen Gründungsnamen von Amiga Corp. (vormals Hi-Toro Corp.) angelehnt. Ein weiteres Konzept, dass von Commodore übernommen werden soll, ist die sogenannte Tastaturgarage, wie sie der original Commodore Amiga (1000) hatte. Weiters haben die Jungs vor, einen Fußabdruck von Mitchie auf den Boards unterzubringen und auch die Chipbezeichnungen sollen wie die Customchips des Amiga kultige Namen tragen. Das Logo von Merlancia Industries wurde auch nach dem Vorbild des originalen Amigalogos von 1982/83 entworfen.Die Rechnergehäuse (MCC und Walker werden ja im Design fast unverändert übernommen) sollen teilweise aus rostfreiem Edelstahl (!) bestehen. Wer noch im Merlanciaboot fehlt, ist RJ Mical. Auch er könnte in naher Zukunft zu Merlancia stossen. Merlancia expandiert im Moment, so dass neue Niederlassungen gegründet werden, unter anderem in Frankfurt am Main (wie wäre es in der Lyoner Strasse 38 :-)) und auch in West Chester, USA (!!!) soll eine neue Niederlassung gegründet werden. Hört man alle diese Neuigkeiten, fragt man sich, ob man Merlancia Industries nicht als Erben von Commodore oder sogar als Nachfolger von der originalen Amiga Corp. bezeichnen könnte. Kultig sind diese Leute allemal und machen neugierig auf ihre neue Rechnergeneration.

Verschiedene Amigafans entwickeln zur Zeit auch an einem OS3.1 kompatiblen System das nativ auf dem x86 läuft, genannt AROS (Amiga Research Operatomg System oder von Freaks auch gerne als Amiga Runs on Other Systems bezeichnet). Dieses Projekt ist schon relativ weit fortgeschritten und eine freie Version steht im Internet zum Download bereit!
Im Jahr 2001 soll auch erstmals eine lauffähige Version des AmigaONE (Bilder gibt es HIER zu sehen!) zu sehen sein, der ersten wirklichen neuen Amigahardware seit 1993. Zur gleichen Zeit wird auch das AmigaOS in der Version 4.0 erhältlich sein. Viele Amiga-User sind jedoch zur Zeit noch sehr skeptisch ob der Amiga sich im Computerbereich wieder durchsetzen kann, aber warten wir es ab, das letzte Wort in Sachen Amiga ist mit Sicherheit noch nicht gefallen! Auch das System PEGASOS von bplan Gmbh in Frankfurt ist möglicherweise eine interessante Alternative zum AmigaONE. Wünschen wir Bill McEwen, Fleecy Moss und all den anderen bei AMIGA, Inc., Eyetech und allen anderen Amiga-Firmen wie Haage & Partner, dass Sie dem Amiga wieder zu neuen Kräften verhelfen können! Wir sind gespannt!!! Da die Amiga Messe in Köln Mitte November stattfindet, erwartet man zu diesem Zeitpunkt die Präsentation des PEGASOS und des AmigaONE.

Seit dem 25. Oktober 2001 ist der AmigaDE Player für Linux und Windows inklusiv einiger Spiele (die ersten sind Batty, BoXiKoN, Convex, Linea, Planet Zed und Solitaire; weitere werden folgen) erhältlich. Ob er ein wirtschaftlicher Erfolg wird, zeigt die Zukunft.
9713

Verkauft sich auch im neuen Jahrtausend noch gut: Der Amiga 1200
Am 30. Oktober gibt Eyetech (Entwickler des AmigaONE Boards) bekannt, dass der geplante Einführungstermin (3. November 2001) nicht eingehalten werden kann, weil die Entwicklung des Boards und OS 4.0 mehrere Wochen lang still lag. AMIGA, Inc. hatte finanzielle Probleme und konnte daher die Entwicklung nicht voran treiben. Nicht wenige Amigauser fühlen sich jetzt noch mehr hintergangen denn je, überlegt man, dass OS 4.0 bereits für den Sommer 2001 angekündigt war. Eyetechs Statement in deutscher Übersetzung kann bei amiga-News.de nachgelesen werden. Der neue Termin für den AmigaONE ist jetzt das Frühjahr 2002, aber die verbliebenen Amigafreunde werden dem Existieren des AmigaONE erst glauben, wenn sie eine lauffähige Version zu sehen (und zu kaufen) bekommen.

Der PEGASOS von bplan hingegen soll planmäßig in den Markt eingeführt werden. Das System soll für zirka 1000,- ¤ Anfang 2002 mit folgender Konfiguration zu haben sein: 8MByte Grafikkarte, 128MByte Ram, 20GByte Festplatte, DVD-Laufwerk, sowie inklusive Maus und Tastatur. Auf der Amiga Messe in Köln im November 2001 wurde am 18. November bekannt gegeben, dass auf dem PEGASOS auch AmigaOS 4.0 (wird entwickelt von Hyperion Entertainment) laufen wird. Dieses wurde vertraglich festgesetzt. Damit wird neben MorphOS auch AmigaOS auf diesesm System laufen. Ein kurzer Nachlesebericht zurAMIGA 2001 in Köln findet sich auf den amiga-news.de Seiten.

Am 15. Dezember 2001 steht auf der offiziellen Eyetech-Homepage folgendes zu lesen:

Eyetech Group Limited filing for bankrupcy on 12/16/2001

Effective as at the 16th day of the 12th month of 2001, Eyetech Group Limited will cease all trading as per an agreement made with several key creditors.

It has been our honour to serve the Amiga community for the past years, and although we would love to continue our work, and complete our contractual obligation to Amiga Inc. to bring next generation hardware innovation to the Amiga world, simply put the money just isn't there any more.

What we will miss mostly is the immense community support and unwaivering spirit, something that non Amiga users will never have the privilege to enjoy.

It is also of great regret that we will not therefore be able to complete the AmigaOne hardware project, although have hope, Amiga Inc. are already in crisis talks with bPlan GmbH regarding a solution. Not wanting to join the whole "MOS vs OS4" war let me simply say their up until now "alternative" solution is now looking extemely strong and attractive, and given a choice of an empty bucket or a full bucket, well...

Eyetech Ltd. signing off...

Alan M. Redhouse, Eyetech Group Ltd.

Sämtliche Links wie z B. zum AmigaONE sind von der Eyetech-Homepage verschwunden. Laut Alan Redhouse ist die Seite gehackt worden... Wenige Minuten nach der Meldung wurde der angebliche Konkurs von Alan umgehend debatiert! Noch zur gleichen Stunde ist er bereits auf dem Weg in die Firma, um die Homepage wieder herzustellen. Innerhalb weniger Stunden ist die Seite fast wieder komplett hergestellt.

Ein interessantes Executive Update von Bill McEwen erschien am 23. Dezember. Darin geht es um AmigaDE, AmigaOS und warum es fast 6 Monate nichts von AMIGA, Inc. zu hören gab. Unter anderen sind in diesem Update einige Desktops abgebildet, die den AmigaDE-Player zeigen. Die Übersetzung kann bei amiga-news.de nachgelesen werden.

Am 21.01.2002 fand im #AmigaFun Kanal ein Chat über den PEGASOS von bplan statt. Ein interessanter Mitschnitt ist auf der Amiga-Future-Homepage zu finden.

Auf der alt.WOA 2002 am 23. Februar ist erstmals ein intakter AmigaONE vorgestellt worden. Zur Zeit soll AmigaOS 4.0 noch nicht drauf laufen, da die Software nicht komplett fertiggestellt ist. Preislich munkelt man von knapp 350 Pfund und im restlichen Europa von knapp 500 Euro! Als CPU soll vorraussichtlich ein G3 mit 600 Mhz die Einsteigerversion bilden.

AMIGA, Inc. ist seit unbekannter Zeit Partner der Microsoft Corp. und auf der Embedded Systems Conference (12. - 15. März 2002) auf dem Microsoft-Stand in San Francisco vertreten. AMIGA, Inc. führt dort das AmigaDE vor! Sogar die offizielle Microsoft-Homepage führt AMIGA, Inc. als Partner auf. Der AmigaDE Player wird im März 2002 in Amiga Anywhere unbenannt und ist unter der URL http://www.amiga-anywhere.com zu erreichen. Amiga wird unter anderem in Zukunft Software für Microsofts Windows CE .NET veröffentlichen. Das Ziel von Amiga Anywhere ist, sämtliche Software auf jeder Plattform laufen zu lassen, vom Desktop PC bis zum Handheld. Ausführlich dazu Stellung nahm Bill McEwen in der Sendung "Screen Savers" des Senders TechTV am 13.03.2002. Dort stellte er Amiga Anywhere vor.

Im April 2002 werden die ersten AmigaOnePoint5 Boards ausgeliefert. Der ursprünglich genannte AmigaONE ist komplett überarbeitet worden und heisst daher seit Anfang 2002 AmigaOnePoint5. Im Mai 2002 sollen erstmals auch Endkunden in den Genuss eines komplett neuen Amigas kommen. Die technischen Spezifikationen (hier original von Eyetech) lesen sich zufriedenstellend:

4 x PCI slots + 1 x AGP slot on 2 buses;
2 x USB connectors + 2 more on headers;
2 x UDMA 100 channels (4 devices);
Open firmware-compatible BIOS with OS4.0 extensions & NV memory;
PS2 mouse & keyboard connectors;
Sound, modem & gameport I/O via the AMR header;
Parallel, serial & floppy (PC FDD controller) connectors;
Real time clock;
2 x SDRAM sockets for up to 2 GB of main memory

Der AmigaOnePoint5 verarbeitet sowohl AmigaOS4, wie auch Linux. Die CPU wird entweder einen G3 oder einen G4 beinhalten, je nach Ausführung. Auf der Eyetech-Website findet der Leser auch weitere Informationen und weitere Spezifikationen betreffend den AmigaOnePoint5 und AmigaOS4. Schon kurz nach der Namensänderung in AmigaOnePoint5 taucht der Name auf der Eyetech-Homepage nicht mehr auf und wird in AmigaOneG3-SE umbenannt.

Ab 20. März wird das Boingbag 2 für AmigaOS 3.9 offiziell auf der Haage & Partner Homepage zum Download angeboten. Viele Verbesserungen und Bugfixes sind in dieses Boingbag integriert, unter anderem für AMPlifier, PlayCD, Sound-Datentyp, Shell und die Workbench (Find, AsyncWB, UnArc, XAD v10). Die Kickstartversion steigt mit diesem Patch auf die Version 45.57.

Im April 2002 führte amiga-news.de ein interessantes Interview mit Petro Tyschtschenko, Bill Buck und Raquel Velasco. Interessierte in Sachen Amiga - Vergangenes und die Zukunft (Produkte wie PEGASOS oder auch Eclipsis) sollten sich dieses Interview nicht entgehen lassen. Der Leser erfährt unter anderen interessante Details aus der Zeit als VisCorp den Amiga kaufen wollte. In jenem Dokument sind auch weitere, sehr interessante Links enthalten, unter anderen verschiedene Mail zwischen Bill Buck und Fleecy Moss.

Erste Screenshots zu OS 4.0 werden am 22. April im Internet auf der Hyperion Entertainment Homepage gezeigt mit besten Grüßen von Bill McEwen und dem Rest des Amiga Teams. Unter anderen sind auf diesen Bildern das vorläufige Intuition, sowie die neuen Menüs zu sehen. Allerdings gelten diese Entwürfe noch nicht als vollständig und entgültig.
AMIGA, Inc. gibt im Juni 2002 eine Art "Vorverkaufsaktion" bekannt, in der jeder interessierte 50.- US $ für einen AmigaOne/OS4 anzahlen kann. In dem Preis ist ein T-shirt inbegriffen. Die Aktion lief vom 23. Juni bis zum 31. Juli 2002 und bis zur letzten Minute hatten sich 1031 User gefunden, die den Rechner quasi vorbestellt hatten. Ob diese Vorverkaufsaktion allerdings als seriös eingestuft werden kann, bleibt jedem selbst überlassen.

Am 2. November werden das Erste Mal Vorbestellungen für den AmigaOne angenommen. erhältlich ist er in drei verschiedenen Version: als AmigaOneG3-SE (G3 mit 600Mhz (CPU verlötet)) für 580,- EUR; als AmigaOne-XE entweder mit dem 700Mhz G3 700Mhz für 725,- EUR oder als G4 mit 800Mhz für 800,- EUR. Die ersten Versionen werden mit LinuxPPC und UAE ausgeliefert. Bei den beiden letzten Varianten ist die CPU gesockelt.

Auf der Amiga & Retro Computing 2002 wird der Pegasos mit Morphos ausführlich von Genesi, dem Gemeinschaftsunternehmen von Thendic France und bplan, vorgestellt. 30 Rechner stehen zum Testen bereit. Ausserdem werden der AmigaOne und der CommodoreOne gezeigt, ein Nachfolger des legendären Commodore 64. Der Amiga scheint auf dem Weg der Besserung...

Leider erweisen sich die grossartigen Ankündigungen von Merlancia als Finte. Die Homepage wird monatelang gar nicht mehr aktualisiert und ein Amiga Händler veröffentlicht Fotos von der Firmenzentrale. Diesen Bildern nach zu urteilen, kann aber nicht von einer Firma gesprochen werden, sondern nur von einem grossen Durcheinander. Schade eigentlich...

Im Mai 2003 kommt heraus, dass der ehemalige Vermieter von AMIGA, Inc. deren Büro- und Geschäftsaustattung zwangsversteigert, wegen Nichtzahlung der Miete. Angeblich zieht AMIGA, Inc. in neue Büroräume deren Adresse aber unbekannt bleibt. Gary Peake dementiert zunächst Gerüchte über eine mögliche Auflösung von AMIGA, Inc.. Der ehemalige Amiga Besitzer und Inhaber der Amiga Lizenzen, Gateway, soll AMIGA, Inc. verklagt haben wegen Nichtzahlung der Gebühren. Es handle sich um mehr als 1,2 Millionen US Dollar. Die versprochenen T-Shirts des "Team Amiga"-Club werden ebenfalls nicht ausgeliefert.

Im Juni gibt es neue Screenshots zu AmigaOS4. Dort wird unter anderem auch die neueste Version von IBrowse gezeigt. Im gleichen Monat geht die "AmigaOS4-Tour" an den Start. Neben dem AmigaOne werden Linux auf dem AmigaOne und eine Vorabversion von OS4 dem interessierten Publikum präsentiert. Die Tour erstreckt sich von Slovenien bis hin zu Deutschland.

Ende Dezember postet Hyperion Entertainment in den amiga-news, dass eine Pre-Release des AmigaOS4 unmittelbar bevorstehe. Die Betatests sind so gut wie abgeschlossen.

In der Zwischenzeit entwickelt Eyetech ein neues AmigaOne Board, genannt MicroA1. Das Mini ATX-Board soll noch 2004 verfügbar sein. Auch entsprechende Gehäuse werden angeboten. Am 16. März 2004 kommt eine neue Schreckensmeldung: AMIGA, Inc. hat schon im April 2003 das AmigaOS an die unbekannte Firma Itec LLC, die kurze Zeit später von der im Juni 2003 gegründeten KMOS, Inc. übernommen wird, verkauft. Die Amiga Gemeinde ist wieder einmal erschüttert. Doch Hyperion Entertainment gibt sich gelassen. Das AmigaOS4 steht kurz vor der Veröffentlichung. Die Pre-Release bekommt im April 2004 den Goldenen Masterstatus. Diese Version wird auch auf dem AmigaOS4 Event am 15. Mai 2004 in Essen vorgestellt. Dort ist auch Petro Tyschtschenko zu sehen, der privat vor Ort ist und sich über den Stand seines geliebten Amigas informiert.

Nur wenige Monate später wird bekannt, dass KMOS, Inc. Amiga vollkommen übernommen hat. Nach Commodore, ESCOM, Gateway und Amino sind sie nun schon der 5. Eigner. Neuer CEO wird Gary Hare. Leider lässt die Öffentlichkeitsarbeit, wie schon bei dem vorherigen Besitzer, arg zu wünschen übrig.

Fazit: Auch wenn sie sehr klein ist, gibt es immer noch eine Amiga Gemeinschaft. Das AmigaOS 4 gibt dem User die Möglichkeit, mit einem stabilen Betriebssystem zu arbeiten. Auch MorphOS hat sich zu einer echten Amiga Alternative entwickelt. Der Benutzer kann also aus zwei Betriebssystemen wählen. Es wird weiter spannend um den Amiga werden. Denn wie heißt es: Amiga - the computer that will not die! (Patric Klöter)