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Bestimmt haben sich einige schon mal die mangelnde Unterstützung des AmigaOS für ATAPI-Geräte, wie CD-ROMs, ZIPs und ähnliche Geräte geärgert. Dabei haben gerade die Modelle "Amiga 600", "Amiga 1200" und "Amiga 4000" einen integrierten IDE-Kontroller, der rein technisch durchaus dazu in der Lage wäre.Nun es gibt zwar Lösungen, wie "IDEFix"© (neuerdings "IDEMax"©), VOB SpeedUp© oder AmigaOS® 3.5/3.9. Neben dem Nachteil, daß diese Lösungen Kosten Verursachen - ok. die geleistete Arbeit sollte auch honoriert werden - kann man ohne CD-Rom AmigaOS 3.5/3.9 noch nicht mal installlieren !!!

Mit anderen Worten: Ohne CD-Rom kein AmigaOS 3.5/3.9, aber ohne AmigaOS 3.5/3.9 kein CD-Rom...!?

Nun zur Vorgeschichte:

Als sich AmigaOS 3.5 noch in der Entwicklung befand, veröffentlichten Amiga Inc. auf ihrer Homepage unter "ßeta"-Software, Neuerungen zu Programmen wie "Setpatch" oder auch zum "scsi.device". Letzteres ist für die Kommunikation mit an den IDE-Kontroller angeschlossenen Geräten verantwortlich. Dabei ist die Bezeichnung "SCSI"-Device vielleicht etwas irritierend. Aber dies sollte wohl dazu dienen, daß Programme immer auf Festplatten oder ähnliche Geräte "treffen", wenn sie das "scsi.device" ansprechen. Und das egal in welchem Amiga mit serienmäßigen Anschluß für Festplatten. Beim "Amiga 3000" passt die Bezeichnung "scsi.device" besser, da es sich wirklich um einen SCSI-Host-Adapter handelt.
Die in den Kickstart-ROMs enthaltene Ausführung des IDE-"scsi.device" war nur für Festplatten ausgelegt. Als CD-ROMs in Mode kamen, fanden sich allerdings recht schnell Entwickler, die einen Ersatz für das in die Jahre gekommene "scsi.device" programmierten. Amiga Inc. wollte wohl gegen halten und so wurde auch bei den als "ßeta"-Software bezeichneten neueren Version des "scsi.device" eine Unterstützung für CD-ROMs und andere ATAPI-Geräte integriert
Leider sind die von Amiga Inc. veröffentlichten Dateien dort nicht mehr erhältlich, aber ich habe die letzte Version des ß-"scsi.device" (43.23) auf dieser Web-Seite bereitgestellt (Links siehe unten).

Die Installation:

Erstmal die unten stehenden Links anklicken und so die benötigten Dateien laden.
Ist das geschehen, muß man die Archive entpacken. (Lha x [Dateiname].lha)

Anmerkung: Die im SCSI-Archiv enthaltenen axxxx.ld.strip-Dateien beherbergen das eigentliche "scsi.device".
Das "scsi.device" muß noch gepatched werden, da es sonst ab einem gewissen Datum mit einem Requester nervt.
Dazu am besten "patchstrip" und den benötigten "axxxx.ld.strip" in ein Verzeichnis kopieren.

a300.ld.strip Amiga 1200 IDE
a600.ld.strip Amiga 600 IDE
a1000.ld.strip Amiga 4000(T) IDE
a4000t.ld.strip Amiga 4000T SCSI
scsidisk.ld.strip Amiga 3000 SCSI

Nun kann man in einem CLI-Fenster "patchstrip axxxx.ld.strip axxxx.ld.strip_patched" eingeben.
Nach erfolgreichem patchen kann man diese Datei dann z.B. nach DEVS: kopieren.
Um nun das "scsi.device" auch bootfähig zu machen, muß es im Speicher resetfest installiert werden.
Dazu kann man das Programm "LoadModule" sehr gut verwenden, da es im Gegensatz zum "LoadV43Module" aus
dem SCSI-Archiv keine Kickstart-Version abfragt. Dadurch läßt sich das gepatchte "scsi.device" auch unter Kickstart 3.0
verwenden! Ob dies bei Kickstart 2.0 (2.04/2.05) auch funktioniert konnte ich bisher leider nicht testen.
"LoadModule" einfach nach C: kopieren.

Nun muß noch die "Startup-Sequence" angepasst werden.
Am Anfang der Startup-Sequence folgendes einfügen:

failat 200
version >nil: scsi.device 43
if warn
LoadModule DEVS:axxxx.ld.strip_patched ; hier natürlich den Namen des gepatchten ld.strips angeben
endif

Beim nächsten Neustart wird dann das neue "scsi.device" geladen und der Rechner führt einen Reset aus.
Danach steht der IDE-Port nicht mehr nur für Festplatten sondern auch für CD-ROMs oder andere ATAPI-Geräte zur Verfügung.
Kleiner Nebeneffekt ist, daß nun auch Festplatten >4GB ohne größere Probleme (hängt vom FileSystem ab) verwendet werden können.

Bei den Modellen A600, A1200 ist für den Anschluß eines CD-ROMs noch ein Adapter/Adapter-Kabel von 2,5" auf 3,5" nötig!!!
Und zusätzlich für alle Amigas ein CD-ROM Filesystem wie das kostenlose AmiCDFS.