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Mit Capital Punishment erschien seinerzeit das erste Produkt einer unbekannten Firma namens ClickBoom, daß heute die Referenz in Sachen 2D Prügelspielen auf dem Amiga einnimmt. Mit "Olofight" versucht die neue Firma "The Real Ologram" einen neuen Maßstab in diesem Genre zu setzen. Ob es gelungen ist wird dieser (etwas verspätete) Test zeigen!



Verpackung und Installation:


Die erste große Überraschung erwartet den Zocker beim Eintreffen des Games per Post: Im Gegensatz zu fast allen anderen aktuellen Amiga Games kommt Olofight in einem großen Pappkarton daher, wie man ihn heute nur noch vom PC kennt. In diesem befinden sich neben 10 Disketten (oder wahlweise einer CD) ein gut gemachtes und ausführliches Handbuch, eine Registrierkarte und einige Gimmicks (Aufkleber etc.). Auch wenn die Verpackung nicht der Maßstab für ein Game sein sollte, ist es hier angebracht, ein Lob an "The Real Ologram" auszusprechen. Wer weiß, vielleicht schließen sich noch andere Firmen diesem Trend an?



Systemvorraussetzungen & Installation:


Benötigt wird ein AGA (ein Patch für GraKa`s existiert auch) Amiga mit mindestens 0.7 MB Chip Ram und 1.8 MB Fast Ram. Eine Festplatte ist ebenfalls nötig, da man Olofight nur von dieser spielen kann. Für die CD Version muss natürlich auch ein CD Laufwerk vorhanden sein; somit sollte jeder, der diesen Text hier ließt, in der Lage sein, Olofight spielen zu können. Die Installation der 10 Disketten geht dank des altbewährten Installers volkommen reibungslos von der Hand, wobei allerdings das häufige Wechseln der Disks mitunter recht nervig sein kann. Nach der geglückten Installation sollte man nur noch das Handbuch und die Registriernummer bereithalten, denn nach beidem wird nach dem Start gefragt.



Die verschiedenen Spielmodi:


Um für langanhaltende Motivation zu sorgen, haben die Programmierer neben den altbekannten Kämpfen gegen einen Mitspieler oder Computer noch einige weitere Kampfarten integriert: Den Story Mode, den Survival Mode und den Time Attack Mode. Hinter dem Story Mode verteckt sich z.B. nichts anderes, als das man einen Kämpfer auswählt und mit diesem nacheinander gegen alle anderen Gegner antritt (wie man es auch von anderen Prügelspielen gewohnt ist). Interessanter sind da schon die anderen beiden Modi: Im Survival Mode steht dem Spieler eine bestimmte Energie zur Verfügung, mit der er versuchen muss, so viele Gegner wie möglich zu besiegen. Im Time Attack Mode hingegen stehen den beiden Kontrahenten nur eine bestimmte Anzahl von Sekunden zur Verfügung nach deren Ablauf man mehr Energie haben sollte als der Computergegner. Für Abwechselung sollte also auf jeden Fall gesorgt sein; zudem hat man mit der Tatsache, daß sich die Eigenschaften der Kämpfer im Laufe des Spiels verändern (z.B. mehr Energie am Anfang, effektivere Schläge etc.) einen völlig neuen Aspekt in das Spiel gebracht!



Das Spiel selber:


Das Ziel des Spiels dürfte wohl klar sein: Den Gegner so schnell wie möglich zu besiegen. Dafür stehen jedem einzelnem Kämpfer noch einige Special Moves zur Verfügung, die man aber nicht sinnlos anwenden sollte, da diese nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen, dafür aber auch einen größeren Schaden anrichten als normale Schläge. Bis man allerdings jeden Special Move kennt, dürfte einige Zeit ins Land ziehen... Ein Problem des Games ist die etwas schwammige Steuerung: So kann es vorkommen, daß die eigene Figur erst einige Zeit nach der Bewegung reagiert und dann vielleicht schon regungslos am Boden liegt. Auch die versprochenen 25 FPS können (subjektiv) nicht immer gehalten werden; besonders wenn die Kämpfer zum Sprung ansetzen und durch die Luft wirbeln. Hier entstehen kleiner Ruckeleinlagem, die mitunter recht ärgerlich sind. Die Steuerung an sich ist dafür aber relativ einfach gehalten, so daß man sich nicht, wie bei anderen Vertretern dieses Genres, lange Joystickbewegungen einprägen muss. Ärgerlich ist nur der etwas hohe Schwierigkeitsgrad, der besonders unerfahrenen Kämpfern (so wie mir) anfangs stark zu schaffen machen dürfte. Das dadurch die Motivation nicht unbedingt gesteigert wird, dürfte klar sein; vielmehr kann hier leicht Frust aufkommen. Da hilft auch die Einstellung "Easy Mode" im Optionsmenü nicht mehr viel... Wenn man allerdings die Steurung einer Figur gut beherrscht, kommt viel Spaß bei den diversen Modi auf. Erfahrungsgemäß macht besonders der Kampf gegen einen menschlichen Mitspieler höllischen Spaß.

Grafik & Sound:


Auch hier haben sich die Entwickler viel Mühe gegeben: Alle Hintergrundgrafiken (bis zu 3000 Farben gleichzeitig!) sind aller erste Sahne und können auf Anhieb gefallen. Durch "Kleinigkeiten" wie z.B. das Auftauchen von Raumschiffen im Hintergrund wird die Grafik weiter aufgewertet. Leider können nicht alle Figuren dieses (grafische) Niveau halten: Einige sehen zwar durchaus gut aus, aber andere wirken einfach zu grobpixelig, wie man evtl. auch den Screenshots entnehmen kann. Die einzelnen Animationen der Figuren, bestehend aus 400 Frames, sind durchweg überzeugend und tragen sicherlich zum guten grafischen Niveau des Games bei. Durchweg mißlungen ist allerdings meiner Meinung nach der Soundtrack: Das dieser fast durchgehend aus Techno besteht, mag ja den einen oder anderen noch nicht mal stören. Leider passt dieser aber überhaupt nicht zur Atmosphäre des Games selber, so daß man am besten den Sound im Menü ausstellt. Da dieser Punkt wirklich sehr subjektiv ist (vor allem wenn man bedenkt, daß ich mehr auf Metal/Rock stehe) habe ich diesen erst gar nicht in die Bewertung mit einfließen lassen; hier muss wirklich jeder selber entscheiden, ob einem die Mukke gefällt oder nicht. Da es aber bei dieser Art von Game ohnehin nicht so extrem auf die Musik ankommt, kann man diesen Aspekt wohl getroßt vernachlässigen.



Fazit:


Insgesamt muss man dem Spiel attestieren, daß es mit viel Liebe zum Detail entwickelt wurde; besonders die Grafiken wissen zu gefallen. Das alles soll natürlich nicht über die Schwachpunkte hinwegtäuschen, die ja durchaus vorhanden sind. Vor allem der etwas herbe Schwierigkeitsgrad kann auf den einen oder anderen anfangs abstoßend wirken. Trotzdem überwiegen meiner Meinung nach die guten Seiten des Games, womit ich jedem Prügelfan nur raten kann, sich dieses Game mal zuzulegen oder zumindest mal die Demo anzutesten. Insgesamt: Daumen hoch!


NoCover Info & Bewertung

Spielname Olofight
Programmierer The Real Ologram
Empf. Verkaufspreis ca. 70 DM
Erscheinungstermin bereits erschienen
Systemanforderungen AGA Amiga, HD, 0.7 MB Chip Ram, 1.8 MB Fast Ram, evtl. CD Rom Laufwerk
Grafik 80 %
Musik/SFX nicht bewertet (siehe oben)
Spielspaß 80 %
Preis/Leistungsverhältnis 85 %
Gesamtnote 82 %
Artikelschreiber Kilian "The Bruce" Servais