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Das war das ASM Magazin...

Description: Amiga Times Ausgabe 12

Categories: [DE] Diverses

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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=2520&sid=a0d957eefeb3365a79d93905accc0f3b]Artikeldatenbank - Das war das ASM Magazin...[/url]

von Mathias Neumann

Die ASM

Die ASM was DAS Kult-Magazin der frühen 90er. Das hatte einen einfachen Grund: Es war das erste Magazin, welches die Begriffe Computer, Spiel und Spaß zusammenbrachte. Früher in den 80ern waren Computer eigentlich noch ernste Maschinen, die man nur in Großraumbüros vorfand. Und so sahen auch alle derzeitigen Computermagazine aus. Stocksteif, ohne Bilder und voll mit kryptischen Programmlisten zum selberabtippen. Einige Firmen begannen aber irgendwann für das gemeine Volk auch kleinere Binärmaschinen auf den Markt zu bringen. Sogenannte Heimcomputer. Diese Dinger konnten so gut wie nix, kosteten ein Ver- mögen und waren eigentlich nur als bessere Schreibmaschine oder als größerer Taschenrechner gedacht. Wenn man digital spielen wollte, ging man in die Arcade und verkloppte dort sein Silbergeld bei Pacman, Phoenix und Donkey Kong. Oder man kaufte sich ein Telespiel, wie das berüchtige ATARI VCS oder das COLECO- VISION.

Irgendwann war die Zeit der Telespiele einfach vorbei und immer mehr Kids kauften sich den ersten Kultcomputer für zu Hause, den C64 von Commodore. Viele Spielehersteller schwangen auch um und programmierten jetzt Spiele für Heimcomputer. Doch eines hatten sie nicht bedacht. Jeder Besitzer eines Heimcomputer hatte auch die Möglichkeit mit dem Ding selber zu programmieren. Und so crackten viele Kids, statt Hausaufgaben zu machen, damals die kommerziell produzierten Spiele und überschwemmten den Markt mit Gratis-Raubkopien. Es war eine chaotische Zeit. Viele Firmen gingen Pleite, andere wurden steinreich und viele Computerfreaks wurden richtige Stars. Hacker, Cracker und Lamer bestimmten plötzlich die Welt der Heimcomputer. Eine neue Szene war geboren.

Und in dieser Zeit kam ein Kerl namens Manfred Kleimann auf die Idee, ein Magazin zu veröffentlichen, in dem Computerspiele auf ihren spielerischen Gehalt getestet werden sollten. Passend sollte das Blatt "Aktueller Software Markt" heißen und wurde der Einfachheit halber dann auf "ASM" abgekürzt. Manni konnte Axel Gredé schnell überzeugen, das Magazin im Tronic-Verlag zu veröffentlichen. So startete die ASM mit chaotischen Layout, billigen Papier und erstmal alle zwei Monate am Kiosk. Sie wurde zum erfolgreichsten Computerspiel-Magazin und war das Sprachrohr der damaligen Computerfreak-Szene.

Die ASM hatte drei Zeitalter, die ich mal, nach den Namen der damaligen Chefredakteure, einfach Manni-, Mats- und Peter-Ära nennen will. Die Manni-Ära war die Pionierzeit und endete in der goldenen Zeit der ASM. Die Mats-Ära war die Zeit der coolen ASM und der sinkenden Auflage. Die Peter-Ära war die Zeit vom Spaßmagazin und dem Niedergang der ASM. Schließlich gab es noch das Nachfolgemagazin PC SPIEL, welches nie auch nur annähernd den Erfolg der ASM erreichte und das mit der Konkursschließung des Tronic-Verlags eingestellt wurde.

Viele der heute erscheinenden Computerspiel-Magazine ahmen die Grundkonzepte der ASM von Bewertung, Feedback, Hit bis Flop nach und verkaufen sich traumhaft. Dennoch: Die Szene hat sich gewandelt. Heute ist es für ein Computermagazin unerläßlich, mindestens zwei CDs auf dem Cover kleben zu haben und die Buchstaben PC im Titel zu führen. Wird heute doch auch ein viel breiteres Publikum als die damalige Crackerszene angesprochen.

Würde sich die ASM heutzutage noch verkaufen? Ich denke mal, sie müßte sich auf dem knallharten Printmedien-Markt der erfolgreichen Konkurrenz inhaltlich anpassen und wäre dementsprechend nicht mehr unbedingt das Magazin, das wir damals lieben lernten. Auch war es ja eigentlich nicht das Magazin, daß so kultig war, sondern die Menschen, die es machten. Hauptsächlich auch die Leser selbst, mit ihren ellenlangen, verrückten Leserbriefen, die in der ASM auf bis zu 16 Seiten Feedback abgedruckt wurden. Sie waren zusammen mit der Redaktion das Herz und die Seele der ASM. Und ohne sie ist auch ein Aktuelles Software Magazin nichts wert.

So bleibt die ASM in unserer Erinnerung ein Kult, der für den Zeitgeist steht, welchen wir einmal lebten.