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Installation und Nutzung von GhostScript

Description: Amiga Aktuell Ausgabe 10/98

Categories: [DE] Workshops

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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=1964&sid=9abc2ce28ade6cb2584d5b2c10aace4e]Artikeldatenbank - Installation und Nutzung von GhostScript[/url]

Workshop: Installation und Nutzung von GhostScript (von Uwe Pannecke)

»Geisterhaftes im Amiga
Im Hürdenlauf zum Erfolg mit GhostScript

GhostScript ist ein plattformübergreifender PostScript-Interpreter, seit Jahren auch für den Amiga verfügbar und in der Zwischenzeit bei Version 5.10 angelangt.

Neben Postscript-Dokumenten kann GhostScript seit längerem ebenfalls PDF- Dateien (das von der Firma Adobe Systems Inc. entwickelte Portable Document Format) verarbeiten.

Dabei zeigt sich gegenüber dem in der Amiga aktuell 08/98 vorgestellten XPDF eine höhere Flexibilität und Kompatibilität, aber auch höhere Anforderungen an die Amiga-Hardware und den Amiga-User.

Trotz der Leistungsfähigkeit ist für viele User nach dem ersten Kontakt mit GhostScript selbiges ein rotes Tuch. Dies liegt wohl hauptsächlich an einer fehlenden Programmoberfläche, einem intuitiv bedienbaren GUI. Sicher, die Installation und insbesondere die Konfiguration ist ein wenig beschwerlich. Ohne Tipparbeit im CLI wird man kaum auskommen. Aber der Lohn für die Mühe ist ein Programm, mit dem sich PostScript- und PDF-Dateien elegant anzeigen und ausdrucken lassen.

Da viele Amiga-User sicher nach dem x-ten vergeblichen Versuch, GhostScript korrekt zu installieren und vor allem zu nutzen, frustriert aufgegeben haben, soll an dieser Stelle in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung die Installation und erfolgreiche Nutzung GhostScripts beschrieben werden.

Ganz bewusst werde ich die notwendigen Schritte sehr ausführlich darstellen.

Der Lohn wird ein GhostScript-Erfolgserlebnis sein. Und dann bekommt vielleicht, so hoffe ich zumindest, GhostScript einen Stammplatz auf eurer Festplatte (das Programmpaket verdient es).
Erste Hürde:
Die Installation des Programmpaketes.

Ihr benötigt als Erstes den Installer sowie LhA im Verzeichnis C: (sollte eigentlich zur Standard-Ausrüstung eines jeden Amiganers gehören).

Besitzt ihr die Aminet CD 25, so seid ihr auch gleichzeitig im Besitz aller unbedingt notwendigen Daten. Wenn nicht, so findet ihr im Aminet unter /text/dtp/ die notwendigen LhA- Files.

Im einzelnen benötigt ihr zwingend

GS510-data.lha,
GS510FontMap.lha,
GS510-fonts-st.lha sowie

GS510_000.lha, wenn Euer Amiga einen 68000-Prozessor beherbergt ODER
GS510_020.lha für einen 68020-Prozessor ODER
GS510_020fpu.lha für einen 68020-Prozessor mit FPU ODER
GS510_040fpu.lha für einen 68040/060-Prozessor mit funktionierender FPU!

EC030- oder EC040-Prozessoren benötigen das GS510_020.lha-Paket!

Zusätzlich könnt ihr noch die Datei GS510-fonts-ot.lha downloaden / auf eure Festplatte kopieren. Sie enthält zusätzliche Schriften. Diese sind für die Funktion jedoch nicht unbedingt notwendig.

Außerdem findet ihr im Paket GS510_main_src.lha einige sehr hilfreiche Textfiles, zwar in Englisch, aber nicht nur in Notfällen gut zu gebrauchen. Wenn ihr die Daten per Modem ziehen wollt, verzichtet fürs Erste lieber auf diese sehr umfangreiche GS510_main_src-Datei (3,3 MB und, wie schon angedeutet, für die Programmfunktion nicht notwendig). Es sei denn, ihr wollt der Telekom etwas Gutes tun ;-)

Jetzt solltet ihr aus dem Aminet oder von der Aminet CD 26 noch die Datei GS510_Install.lha auf eure Festplate kopieren. Dies wird euch viel Arbeit bei der Installation ersparen.

Wenn ihr alle Daten beisammen und GS510_Install.lha schon nach Work kopiert habt, entpackt ihr als Erstes die Datei GS510_Install.lha. Nehmen wir an, ihr habt ausreichend Platz (mind. 4 MB für die Installationsdaten, für das fertig installierte GhostScript sind noch einmal 7 MB notwendig) auf eurer Festplatte(npartition) Work , dann öffnet ihr ein Shell-Fenster und tippt Folgendes:

>cd Work: ENTER
>lha x -r GS510_Install.lha ENTER.

(Bitte die > nicht mittippen, dies soll nur das Promptzeichen im Shell- Fenster verdeutlichen.)

Im Shell-Fenster könnt ihr jetzt den Entpack-Vorgang beobachten und nach kurzer Zeit sollte auf Work: eine Schublade Install_Ghost vorhanden sein. Als Nächstes kopiert (NICHT entpacken!) ihr die oben genannten GS510xxx.lha-Pakete in die nun vorhandene Schublade Install_Ghost.

Leider besitzen die GhostScript-Lha-Files auf der Aminet CD 25 nicht die gleichen Namen wie (in aktualisierter Form) im Aminet. Deshalb wird die Installationsroutine in Install_Ghost nicht funktionieren. Aber keine Panik, mit einem kleinen Trick wird es trotzdem klappen:

Solltet ihr die Daten von der Aminet CD 25 nehmen, müsst ihr jetzt unbedingt die Dateien

GS510_data.lha
  in  
GS510-data.lha,

GS510fonts_ot.lha
  in  
GS510-fonts-ot.lha,

GS510_fonts_st.lha
  in  
GS510-fonts-st.lha

GS510020.lha
  in  
GS510_020.lha (nur, wenn ihr diese Prozessor-Version installieren wollt)

umbenennen, ansonsten wird das Install-Skript diese Pakete nicht finden können und seine Arbeit abbrechen.

Dazu geht ihr wie folgt vor: Wieder ins Shell-Fenster, dort tippt ihr

>cd Work:Install_Ghost ENTER
>rename GS510_data.lha GS510-data.lha ENTER
>rename GS510fonts_ot.lha GS510-fonts-ot.lha ENTER
>rename GS510_fonts_st.lha GS510-fonts-st.lha ENTER
>rename GS510020.lha GS510_020.lha (nur, wenn ihr diese Prozessor-Version installieren wollt)

Soll GhostScript später auf eurer Work-Partition zu finden sein, schafft dem Programm jetzt seine Heimstatt und tippt

>makedir Work:GhostScript ENTER

ein.

Alternativ könnt ihr natürlich auch mittels Workbench-Menü eine neue Schublade mit dem Namen GhostScript erstellen. Endlich dürft ihr die Shell verlassen und öffnet auf der Workbench die Install_Ghost-Schublade.

Dort wird nun durch einen Doppelklick auf Install_GS510_deutsch die eigentliche Installation gestartet. Nachdem ihr dann innerhalb der Installation die (vorher geschaffene) Schublade, den passenden Prozessor sowie den Druckertreiber gewählt habt, wandert GhostScript in lauffähiger Form mit allen notwendigen Daten endgültig auf eure Festplatte. Und ihr könnt euch den Schweiß von der Stirn wischen.

Halt, da war doch noch was:

Sollte GhostScript bei einem PDF-File folgende Meldung ausgeben:

___________________________________________________________________________
Aladdin Ghostscript 5.10 (1998-1-9)
Copyright (C) 1997 Aladdin Enterprises, Menlo Park, CA. All rights
reserved.
This software comes with NO WARRANTY: see the file PUBLIC for details.


**** The PDF input file uses encryption and cannot be processed.
**** Please get and install the patch available from
**** http://www.ozemail.com.au/~geoffk/pdfencrypt/pdf_sec.ps

Error: /invalidfileaccess in pdfopen
GS>
___________________________________________________________________________


dann wisst ihr ja aus dem XPDF-Nachtrag in der Amiga aktuell 09/98, was zu tun ist. (Ihr seht also, das regelmäßige Studium der Amiga aktuell bringt Euch weiter ;-) .)

Das PDF-File ist wohl verschlüsselt. GhostScript beherrscht die Entschlüsselung in der aktuellen Aminet-Version nicht. Deshalb auch die Fehlermeldung "Error: /invalidfileaccess in pdfopen".

Dies könnte am verwendeten Verschlüsselungsalgorithmus liegen, denn dieser fällt unter die US-Exportbeschränkungen.

Auch hier heißt es wieder, keine Panik! Auf der Homepage http://www.ozemail.com.au/~geoffk/pdfencrypt/ findet ihr die Datei "pdf_sec.ps". Nachdem diese Datei im "data"-Verzeichnis des Ghostscript-Paketes ihren Platz gefunden hat, steht der Anzeige und dem Ausdruck auch dieser PDF- Dokumente nichts mehr im Wege. Ein Beispiel für diese Art PDF-Dateien ist das Cinema4D-XL-Handbuch auf der Heft-CD der Amiga Plus 08/98.
Zweite Hürde:
Die GhostScript-Konfiguration.

GhostScript stellt u.a. für die Anzeige und Druckausgabe von Dateien verschiedene Devices (logische Geräte) zur Verfügung. Je nach Bedarf müsstet ihr nun über das CLI die passenden Kommandos an GhostScript schicken. Bevor euch jetzt die Haare zu Berge stehen, sei gesagt, dass euch hier Manfred Tremmel (der Programm-Autor von Install_Ghost) viel Arbeit abgenommen hat.

Nach einem Doppelklick auf die GhostScript-Schublade seht ihr einige Icons, die eine einfache und (nicht nur für erste Versuche) oft ausreichende Bedienung ermöglichen.

"GhostView" ermöglicht die Anzeige der PS-/PDF-Datei in einem Fenster auf der Workbench, "GhostViewScreen" selbiges auf einem eigenen Bildschirm. Probiert die Icons einfach aus. Mit einem Doppelklick öffnet sich nach kurzer Zeit ein Dateirequester und ihr könnt die gewünschte Datei auswählen.

Je nach Prozessor könnt ihr nun nach mehr oder weniger kurzer Zeit mit erfreutem "Ah" und "Oh" die erste PS-, EPSF- oder PDF-Datei betrachten. :-)

Etwas problematischer ist der Ausdruck von PS- und PDF-Dokumenten.

Sollte in der Installation kein passender Drucker zur Auswahl gestanden haben, wählt "GhostScript mit Workbench-Druckertreiber".

Solltet ihr dies nicht getan haben, oder der gewählte Druckertreiber (scheinbar) doch nicht mit eurem Drucker zusammenarbeiten: Vielleicht kein Problem, denn ihr findet in der "Install_Ghost"-Schublade eine weitere, mit "GSZusatz" bezeichnete. Dort sind alle verfügbaren Skripte zur passenden Wahl von Anzeige und Drucker gespeichert.

Nun könnt ihr auch nachträglich noch ein passendes Druckerskript auswählen und in die "GhostScript"-Schublade kopieren. Im Zweifelsfall probiert bitte "GhostScript_PrefPrinter" aus. Hierbei schickt GhostScript die zu druckende Datei an den voreingestellten Workbench-Druckertreiber. Dieser wird dann entsprechend seiner Konfiguration (die ihr irgendwann selbst über die Workbench festgelegt habt) die Datei dann drucken.

Sollte auch nach einem Doppelklick auf das Icon "GhostScript_PrefPrinter" kein Ausdruck erfolgen, hier ein (etwas mühseligerer) Weg zum Ziel:

Da ich einen Canon BJC 620 besitze, war für mich GhostPrint_BJC600 das passende Script.

Leider funktionierte der Ausdruck nicht. GhostScript brach mit einer Fehlermeldung ab. Das Skript ist wohl fehlerhaft. Ich musste also selbst Hand anlegen.

Sollte es euch auch so gehen, dann bleibt immer noch der Weg über das CLI. Öffnet eine Shell, und dann wieder 'rein ins Vergnügen. Ich stelle die Druckkonfiguration am Beispiel eines Canon BJC-Druckers dar:

Nehmen wir an, GhostScript soll die auf der Festplattenpartition Work befindliche Datei "Beispiel.ps" ausdrucken. Dazu sind folgende Eingaben notwendig:

>cd GhostScript: ENTER
>SetEnv GS_LIB data ENTER
>Stack 32768 ENTER
>gs -sDEVICE=bjc600 -sOutputFile=par: -r180x180 -sPAPERSIZE=a4 Work:Beispiel.ps ENTER

ODER

>gs -sDEVICE=bjc600 -sOutputFile=par: -r180x180 -sPAPERSIZE=a4 'RequestFile PATTERN "(#?.ps|#?.pdf)"' ENTER

Die ersten drei Zeilen sorgen dafür, dass wir im Verzeichnis GhostScript sind, eine Umgebungsvariable gesetzt sowie Stack-Speicher für GhostScript reserviert wird. Die letzte Zeile will ich näher erläutern:

"gs"

ruft GhostScript auf :-)

"-sDevice=bjc600"

teilt GhostScript mit, es ist das Device bjcC600 (das logische Gerät Drucker BJC600) zu verwenden, hier kann anstelle "bjc600" jedes andere vorhandene (!) Device angegeben werden.

An Drucker-Devices stehen u.a.

amige_printer
der über die Workbench eingestellte Drucker,
cdeskjet, deskjet
Hewlett Packard,
laserjet,
Hewlett Packard,
epson,epsonc,stcolor
Epson (9-, 24-Nadel, StylusColor) zur Verfügung.


Um die unterstützten Devices herauszufinden, hilft neben dem Studium der Anleitung folgende Eingabe unter GhostScript: >devicenames ==

"-sOutputFile=par:"

es wird festgelegt, wohin die Datei geschickt werden soll, hier par:, d.h. die parallele Schnittstelle,

"-r180x180"

die Druckerauflösung, andere Auflösungen sind je nach Drucker z.B. 360x360, 720x720,

"-PAPERSIZE=a4"

die zu bedruckende Papiergröße, hier a4, viele weitere Papiergrößen sind möglich, z.B. a0, a3, a5, a6, a7,..., b0, b1,..., legal,...

"Work:Beispiel.ps"

die zu druckende Datei mit Pfadangabe,

ODER

"'RequestFile PATTERN "(#?.ps|#?.pdf)"'"

öffnet einen Dateiauswahlrequester und gibt als Dateiendung .ps und .pdf vor, d.h. es werden nur Dateien mit den vorgegebenen Endungen angezeigt.

Mit diesen Angaben sollte es euch möglich sein, für den eigenen Drucker die passende Kommandofolge zusammenzustellen.

Macht GhostScript dann, was ihr wollt, startet einen Texteditor, öffnet eines der vorhanden Druckerskripte und passt dieses an eure Bedürfnisse an. Speichert es unter neuem Namen, verpasst ihm ein Icon, in dem IconX als Standardprogramm angegeben ist, und schon könnt ihr jede noch zu druckende Datei mit einem Doppelklick auf das von euch geschaffene Druckerskript auf Papier bannen.

Ein Beispiel dafür seht ihr im folgenden Screenshot.

Hier noch einmal das Skript:
____________________________________________________________
__________________________________________________
.key FILE
.bra [
.ket ]

SetEnv GS_LIB data
Stack 32768 NIL:

IF [FILE]
gs -sDEVICE=bjc600 -sOutputFile=par: -r180x180 -sPAPERSIZE=a4
[FILE] NIL:
Else
gs -sDEVICE=bjc600 -sOutputFile=par: -r180x180 -sPAPERSIZE=a4
`RequestFile PATTERN "(#?.ps|#?.pdf)"` NIL:
ENDIF
_____________________________________________________________
_________________________________________________


Ihr braucht nur das Drucker-Device, die Druckauflösung und die gewünschte Papiergröße euren Gegebenheiten anzupassen. Dann wird GhostScript alle Seiten des entsprechenden Dokuments ausdrucken.

Viele weitere Details für eine optimale Nutzung des Programms findet ihr u.a. in den Dateien "use.txt" und "new-user.txt" im Paket GS510_main_src.lha. Die Texte sind zwar in Englisch gehalten, aber viele Beispiele erleichtern das Verständnis.

Ist die Installation und Konfiguration zu eurer Zufriedenheit verlaufen, könnt ihr jetzt das nicht mehr benötigte Install_Ghost-Verzeichnis löschen und so etwas Platz auf eurer Festplatte schaffen.

Viel Spaß mit GhostScript!

Uwe Pannecke