FFS-Festplatte unter Suse Linux 7.1
Description: Amiga Aktuell Ausgabe 6/2002
Categories: [DE] Workshops
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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=1788&sid=90d0abb27ff9aa445e507ca8b0bdb592]Artikeldatenbank - FFS-Festplatte unter Suse Linux 7.1[/url]
Kurzanleitung: FFS-Festplatte unter Suse Linux 7.1 (von Andreas Kiefl)
Ich habe heute einen Kernel für Suse 7.1 kompiliert, mit dem ich auf dem PC auf eine Amiga-formatierte Platte zugreifen kann. Wer es selbst probieren will, hier kurz die Vorgehensweise:
Zuerst müssen die Kernelsourcen installiert sein. Wenn nicht schon geschehen, sollte man das jetzt mit Yast2 nachholen. Dann als root eine Shell (z.B. xterm) öffnen und ins Verzeichnis "/usr/src/linux" wechseln. In dieser Shell (z.B. xterm) "make xconfig" eingeben. Dann kommt eine graphische Oberfläche, bei der man alles Nötige aktivieren kann. Hier muss vor allem bei "filesystems" affs-Support aktiviert werden. Beim Restlichen kann das Vorgegebene unverändert übernommen oder auch nach Bedarf geändert werden. Anschließend das Ergebnis abspeichern und xconfig beenden.
Jetzt sollte eine Sicherheitskopie des derzeitigen Kernels /boot/vmlinuz unter anderem Namen (eventuell vmlinuz_old) erstellt werden. Anschließend nacheinander folgende Befehle abarbeiten (ohne " "). Dazu muss man wieder im Verzeichnis /usr/src/linux sein.
"make dep" überprüft Abhängigkeiten
"make clean" räumt den Festplattenbereich auf
"make zlilo" übersetzt und installiert den Kernel
"make modules" übersetzt die Module
"make modules_install" installiert sie.
Zwischen den einzelnen Befehlen abwarten, bis der Computer den jeweils letzten Befehl abgearbeitet hat. Das kann unter Umständen einige Zeit dauern.
Nach Ende dieser Prozedur ist jetzt im Verzeichnis /usr/src/linux die eben entstandene Datei "vmlinux" zu sehen; diese ins Verzeichnis /boot unter dem Namen "vmlinuz" kopieren.
Wer Schwierigkeiten mit dem Kopieren unter Linux hat, kann es auch mit mc (Norton-Commander-Clone) oder mit tkdesk versuchen, damit geht es ganz einfach.
Jetzt den Computer runterfahren, ausschalten und die Amiga-Platte einbauen. Anschließend neu starten. Es startet dann schon der neue Kernel. Nun muss ein neues Verzeichnis "/amiga" angelegt und der Datei "/etc/fstab" die Amiga-Platte hinzugefügt werden.
Beispiel:
/dev/hdc1 /amiga affs noauto, user 0 0
Ähnlich wie die dort schon stehenden Windows-Partitionen, nur muss statt "vfat" oder "msdos" "affs" eingetragen werden. Dabei "hdc1" durch die Position der Amiga-Platte ersetzen. Wenn sie die erste am zweiten IDE-Port ist, kann man "hdc1" so stehen lassen.
Nun noch in einer Shell (xterm) den Befehl "mount /dev/hdc1" (oder "hdc2", "hda2", etc., je nachdem, wo die Amiga-Platte ist) eingeben. Anschließend müsste die Amiga-Platte unter "/amiga" zu öffnen sein.
Falls wider Erwarten Probleme auftauchen, kann der neuen Kernel wieder durch den alten ersetzt werden. Das gilt auch, wenn bestimmte Dinge nicht mehr wie erwartet funktionieren sollten. Eventuell reicht es ja auch, den neuen Kernel als "vmlinuz_ami" zu sichern und nur bei Bedarf, d.h. wenn Daten von Amiga-formatierten Platten auf den PC kopiert werden sollen, zum Starten zu verwenden.
Andreas Kiefl