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The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

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Amiga 1000 Phoenix Teil 1 & 2

Description: Amiga Aktuell Ausgabe 6,8/2001

Categories: [DE] Specials

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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=1781&sid=aac58e72a3a1fd14e222964ede672b99]Artikeldatenbank - Amiga 1000 Phoenix Teil 1 & 2[/url]

Amiga 1000 Phoenix, Legende oder Wahrheit? - Teil 1 (von Werner Brennecke)

Einleiten möchte ich das Ganze in Gedenken an den kürzlich verstorbenen Douglas Adams mit einer meiner Lieblingspassagen aus dem Buch "Per Anhalter durch die Galaxis". Viele seiner Figuren und Namen sind in Amiga Hard- und Software eingeflossen, z.B. in die Zaphod Service Task der Commodore AT-Brückenkarte oder in den Amiga 1000 Sidecar.

"Streß und nervöse Spannungen sind jetzt in allen Gegenden der Galaxis ernsthafte soziale Probleme, und damit diese Situation nicht noch weiter verschärft wird, sollen die folgenden Tatsachen schon im voraus verraten werden."

Ja, es gab wirklich ein Phönix-Board für den Amiga 1000, dies war ein komplettes Tauschboard, das als Ersatz für die orginal eingebaute Hauptplatine gedacht war. Lediglich Netzteil, Gehäuse, Tastatur und Maus wurden übernommen. Der Umbau machte den A1000 dem A3000 sehr ähnlich. Nur der 68000er Prozessor blieb.

Nun zum ausführlichen Teil:

Um die Idee zu verstehen, die hinter dem Phönixboard steckt, müssen wir die Zeit für Amiga-User, die später eingestiegen sind, mal ein paar Jahre zurück drehen.

1985: Die meisten Homecomputer-User arbeiten mit dem Commodore C64/C128, Schneider CPC, Atari usw. (Die Reihenfolge soll keine Wertung sein). Ein PC kostete damals so viel wie ein Mittelklassewagen.

In diesem Jahr erschien der Amiga 1000 mit erstaunlichen Fähigkeiten auf der Bildfläche : 68000er Prozessor mit 7,14 MHz, 256 KByte RAM, 4096 Farben, Multitasking, BASIC-Interpreter usw. Jedem Amiga-User sind wahrscheinlich die Daten des OCS bekannt.

Alleine der Preis war der Wermutstropfen bei seiner Einführung, gut 7000 DM sollte er kosten.

Erst seit Vobis 1986 den Amiga 1000 in sein Programm übernahm, fiel der Preis auf knapp unter 4000 DM. Als gegen Ende 1987 Vobis (und wahrscheinlich auch andere Händler) den Preis auf 1698 DM senkte, war ein akzeptabler Preis für die breite Masse erreicht und der A1000 startete seinen endgültigen Siegeszug. Dies war auch der Zeitpunkt, als ich meinen C128 veräußerte, um das System zu wechseln :-)

Nach einigen Softwaregenerationen merkte man aber schnell, dass 512 kByte Chipmem sehr schnell aufgebraucht sind. So war es z.B. in Deluxe Paint zwar möglich ein 16 farbiges Bild mit 640 x 512 Punkten zu bearbeiten, der Speicher reichte jedoch dann überhaupt nicht mehr für große Pinsel oder die Undo-Funktion. Festplatten wurden auch mit der Zeit erschwinglich, nur hatte man keine Möglichkeit, diese irgendwo anzuschliessen. Nicht mal ein internes Slotsystem für einen Controller oder RAM-Erweiterung war vorhanden.

Als A1000-Besitzer merkte man dann sehr schnell, das Erweiterungen, die an den externen Zorro-I-Connector angeschlossen wurden, sehr teuer waren.

Dies war wahrscheinlich die Marktlücke, die Phönix Microelectronics damals sah und deswegen das Phönix Board 1991 vorstellte. Die technischen Daten waren absolut "up to date" und kein anderer Amiga bot meiner Meinung nach dieses Preis/Leistungsverhältniss.

Besondere Features waren:
  • ECS (Enhanced Chip Set) mit 2 MB Chipmem
  • Interner SCSI-Festplatten-Autoboot-Controller, der den Commodore RDB Standard unterstützt
  • Sockel für 3 verschiedene Kickstartversionen (umschaltbar)
  • Einbauschienen für eine interne HD
  • B2000 kompatibler Video-Slot
  • B2000 kompatibler Expansion-Slot
  • Mathematischer 68881/2-Koprozessor
  • Akku-gepufferte Echtzeituhr
  • Abschaltbarer Tiefpassfilter
  • Monochromer Video-Ausgang für hochauflösende Darstellung
  • Interne RS232-Schnittstelle
  • Umschalter für Diskettenlaufwerke (Bootselektor)
  • Alle ICs gesockelt
Nach Infos des Vorbesitzers meines A1000 Phönix (an dieser Stelle vielen Dank an Patrick Werner für das geduldige Beantworten meiner Fragen) kostete das Board nackt 950.- DM. Der Rechner musste eingeschickt werden zum Umbau, das Original-Board wurde in Zahlung genommen. ECS Denise musste noch für DM 65.- dazu gekauft werden, Kleinmaterial kam nochmals auf DM 60.-.

Auf diesem Weg entstand ein akzeptabler Rechner zu einem für damalige Verhältnisse vernünftigen Preis und man konnte das A1000-Gehäuse, das ja damals schon Kultststatus hatte, weiter nutzen. (Die Idee, die Tastatur unter dem Rechner verstauen zu können, war einmalig genial)

So viel zum Teil 1. Bis zur nächsten Ausgabe habe ich die Möglichkeit, eine digitale Kamera zu nutzen und ein paar Livebilder mit Erklärung zu liefern.

Ich verbleibe bis dahin,

Euer Werner Brennecke


Amiga 1000 Phoenix, Legende oder Wahrheit? - Teil 2 (von W. Brennecke)

Nach dem es im ersten Teil um die Vorstellung des Phoenix-Boards ging, möchte ich mich jetzt den technischen Daten widmen und ein paar ausgewählte Bilder vorstellen. Leider ist es nicht möglich alle Bilder die wir erstellt haben zu publizieren, dies würde den Rahmen der AAK sprengen. Wenn ich mal viel Zeit und Muse übrig habe, stelle ich die Bilder, das eingescannte Manual und die Software auf meine Homepage.

Nur aber zum eigentlichen Thema:

Einen A1000 Phönix erkennt man äußerlich eigentlich nur an dem Aufkleber und den 2 Umschaltern an der Frontblende. 

An der rechten Seite, direkt neben der Floppy sind 2 Umschalter angebracht. Einer zur Kickstart-Umschaltung (Das Board kann mit 3 Kickstart gleichzeitig bestückt werden) und ein DF0/DF2 Umschalter. Dadurch kann dann von einer externen Floppy gebootet werden. Dies ist ideal für Spiele auf 5,25"- Disketten.

Die rückwärtigen Anschlüsse entsprechen genau die eines A1000 Standard. Was hier dazugekommen ist, ist ein externer SCSI Anschluß der optional erhältlich war. Das Kästchen am Videoslot hat mit dem ursprünglichen Rechner nichts zu tun, dies ist ein modifizierter A500 Flickerfixer der auf den A1000 angepasst wurde. Falls da Interesse besteht, den Umbauplan habe ich noch vollständig da. Einfach anmailen :-)

Jetzt geht es zu dem (wirklich interessanten) Innenleben.

Übrigens sind alle Bauteile restlos mit IC Sockel ausgeführt, dadurch sind Reparaturen und Fehlersuche wesentlich einfacher durchzuführen.

Der SCSI-Hostadapter 

Unten links ist der SCSI HA mit je einem Steckverbinder für interne und externe SCSI Geräte. 

Es ist möglich eine 1" hohe 3,5" SCSI HD in das  Schirmblech zu montieren. Montagewinkel gab als Zubehör, nur den Ausschnitt mußte man selbst herausarbeiten. 

Das Device (pbscsi.device) konnte damals schon Autoboot ab Kick 1.3, RDB Bootblock und SCSI Direct nach Commodore Standard.

Ich habe selbst schon erfolgreich Brenner, Streamer und Scanner an dem Rechner betrieben. Was man von manchen "modernen" SCSI HA nicht sagen kann.

Das Chip-RAM

Hier sind 8 Sockel für verschiedene DRAM Typen einsetzbar.

Möglich sind:

1MByte Chip RAM 
1MByte Chip RAM / 1MByte Fast RAM 
2 MByte Fast RAM (mit passender Agnus) 

Fast selbstverständlich sind verschiedene Agnus bestückbar, nur muß dann das Board passend gejumpert werden.

Der Video-Slot

Hier ist ein komplett A2000B kompatibler Videoslot vorhanden. Nutzbar ist dieser eigentlich nur mit einem Winkelstecker, da sonst das Gehäuse nicht mehr schließbar ist. Laut Handbuch war so ein Winkelstecker als Zubehör bestellbar.

Der ZorroII-Slot

Ein uneingeschränkt nutzbarer voll kompatibler ZorroII-Slot, auch hier eigentlich nur sinnvoll mit einem Winkeladapter.

Memory-Slot

Eine Eigenentwicklung von Phönix Technologies um eigene Memory-Karten oder IDE Controller anbieten zu können . Da dieser "Standard" zu nichts kompatibel war habe ich auch nie solche Karten zu Gesicht bekommen. Leider war nicht heraus zu bekommen, ob diese jemals produziert wurden.

Kickstart-Sockel

Unter der Floppy sind 3 Kickstarts vorgesehen. 2 Sockel für die Standard Commodore ROMS (A500/A2000) oder eine Sockelkombination ist für Eproms der Baureihe 27C512 is 27C2048 vorgesehen. Dies sind einfach zu beschaffende Eproms wie sie überall eingesetzt werden.

Turbokarten

Alle A500Turbokarten die unter dem 68000er montiert werden sind auch hier einsetzbar. Eine MTEC020, MTEC030 hatte ich schon laufen. Jetzt aktuell ist eine Phase 5 Blizzard eingebaut, da hier die Kompatibilität am höchsten ist.

Damit sind wir eigentlich durch mit den technischen Features. Ich hoffe ich konnte alle Fragen klären und verbleibe hiermit 

euer

Werner Brennecke