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Vorabbericht: Weltraumsimulation »Elite TNK«

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Back to the *real* roots...
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Die aktuelle PC-Fassung von Elite TNK wurde von C.J. Pinder aus den Assembler-Sourcen für die Acorn-BBC-Micro-Urversion per Re-Engineering in C entwickelt. Er verwendete dazu die Allegro-Bibliothek, die für die verschiedensten Betriebssysteme in mehr oder weniger weit entwickelten Fassungen vorliegt. Daraus ergab sich die Hoffnung, eine Umsetzung der Allegro-Bibliothek auch für Amiga zu erhalten, was sich im weiteren Verlauf als nicht besonders sinnvolles Unterfangen herausstellte. Dazu später mehr.

Die momentan in der Entwicklung befindliche Fassung von Elite TNK für Amiga wird von Michael Asse und Wolfgang Hosemann verwirklicht. Michael Asse dürfte einigen durch seinen Aufruf bezüglich FFE (Final Frontier Elite) und der dazugehörigen Website bekannt sein, wie vor einiger Zeit auf amiga-news.de zu lesen war. Wolfgang Hosemann hat bisher hauptsächlich Supportaufgaben wahrgenommen. Für beide ist es das erste größere Projekt in Sachen Portierung, daher auch der relativ große Zeitrahmen, den sich beide für die Ausführung gesteckt haben.

Ein Problem ist zur Zeit der Status der Quelltexte der PC-Version. Obwohl frei zugänglich, sind die Quelltexte nicht Open Source, sondern unterliegen dem Copyright von C.J. Pinder und der Veröffentlichungserlaubnis einer der beiden Autoren der Originalversion. Daher ist auch noch nicht sicher, in welcher Form die Quelltexte der Amiga-Version öffentlich zugänglich gemacht werden können, und ob der Autor der PC-Fassung seine Zustimmung dazu gibt. Die entsprechende Erlaubnis für das ausführbare Programm liegt bereits vor, also sollten die Quelltexte dann später auch kein Hindernis finden.

Als nächstes "Hindernis" stellte sich Allegro heraus: Laut Aussage eines der Entwickler ist die Allegro-Bibliothek zwar portierbar, aber von den Konzepten her schwer mit dem AmigaOS zu vereinbaren (Stichwort: Input Polling). Man hat sich daher dazu entschlossen, eine reine AmigaOS-Version zu erstellen, was, laut den Entwicklern, auch erstaunlich leicht fallen soll, da der Aufbau von Elite TNK nicht besonders eng an Allegro gebunden sei.

Dadurch sollen auch Features eingebaut werden können, die die PC-Version nicht bietet. Das wären z.B. Systemfreundlichkeit (verhältnismäßig geringe CPU-Last durch Verwendung von Wait() statt Polling, exakteres, CPU-unabhängiges Timing), die Erkennung von mehreren Tastendrucken gleichzeitig etc.

Kommen wir nun zu den "inneren Werten" des Spiels:

Man kann sich vorstellen, dass ein Spiel aus dem Jahre 1984 von der Grafik her alles andere als auf der Höhe der Zeit ist. Der Autor der PC-Fassung dieses Remakes hat sich lange Gedanken darüber gemacht, ob er das Programm mit 3D-Grafik vom Feinsten ausstatten soll oder nicht. Er hat es *nicht* getan, und das war auch gut so .

Die Grafik des Spiels wird entweder in Form von ausgefüllter Vektorgrafik (Solid Model) dargestellt, oder als Linien-Vektorgrafik (Hidden Line). Das Ganze kann bis zu 256 Farben haben und wird auf der PC-Version in der Auflösung des Acorn-BBC-Originals dargestellt (512 x 512 Pixel). Die Amiga-Version wird hier etwas mehr Auswahl zur Verfügung stellen und zusätzlich einen Modus in halbierter Auflösung anbieten, um auch den etwas schwachbrüstigen Rechnern zu diesem Spielvergnügen zu verhelfen. Zusätzlich zur Auflösung kann man natürlich auch die Art der Darstellung (Hidden Line/Solid Model) frei wählen, wobei für eine Maschine, die gerade die Mindestvoraussetzungen erfüllt, Hidden Line in halbierter Auflösung wohl das Maß der Dinge sein wird.

Angepeilt ist als Mindestvoraussetzung ein Amiga mit OCS-Chipsatz und 68030 CPU sowie Kickstart 3.1. Grafikkarte und eine schnellere CPU wären natürlich von Vorteil, wobei hier zusätzlich die rtgmaster.library installiert sein sollte. Eine PPC-Version für das kommende Amiga OS 4.0 ist ebenfalls geplant.

Soundunterstützung wird es sowohl für Paula als auch für AHI geben, man hat hier die freie Wahl. Zum Sound ist zu sagen, dass auch dieser nicht das Nonplusultra der Technik ist. Größtenteils wurde der Original-Sound gesampled und in der PC-Version sind diverse bekannte Melodien als MIDI- Sound verfügbar. Die Amiga-Version wird hier den MOD-Weg gehen, da die vorhandenen Software-MIDI-Systeme doch arg strapaziös für die CPU sind, wenn sie ordentliche Klangqualität bieten sollen.

Die Steuerung erfolgt mittels Tastatur oder wahlweise Joystick. Besonderheiten sind hier wohl eher nicht zu erwarten.

Ein abschließendes Wort noch zur "altbackenen" Grafik: Es tut dem Spielvergnügen wahrlich keinen Abbruch, dass hier keine Textur-Orgie veranstaltet wird. Die "alte" Grafik lässt im Gegenteil noch einen zusätzlichen Reiz aufkommen: Nostalgische Gefühle. Für einen Retro-Klassiker nach meiner Meinung das wirklich Wichtige. Es sollte sich spielen wie früher und es sollte aussehen wie früher.

Wenn alles glatt geht, dann läuft der Betatest bereits Mitte März an. Es kann also gar nicht mehr soooo lange dauern, bis man wieder durchs All gondelt.

Oliver Tacke