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The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

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Olaf Barthel

Description: vom 25.6.2002

Categories: [DE] Interviews

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[url=https://www.amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=151&sid=2e3dc758fe4296480e4c02519139a46e]Artikeldatenbank - Olaf Barthel[/url]

Englisches Original von Rodney McDonell


In erster Linie war dies zu meinem eigenen Vergnügen und um einen großartigen Menschen kennen zu lernen. Ich habe die Fragen gestellt, von denen ich meinte, dass sie interessant wären. Oh, es gibt am Ende dieses Artikels noch einige wirklich sonderbare Fragen, die ein paar AO-User eingereicht haben. Dies hier hat eine Woche gebraucht, oder so. Ich hoffe Sie genießen es genau so, wie ich es getan habe.

Entschuldigen Sie, wenn das Interview ein wenig unzusammenhängend erscheint. Es wurde über den Zeitraum von einer Woche geführt, über verschiedene E-Mails, die hin und her gesendet wurden. Ich habe versucht, die relevanten Bereiche von Informationen zusammenzusammeln, aber einige Bits sind mir vielleicht entgangen. Wenn Sie in der Tat einige Teile des Interview sehen, die nicht an ihrem Platz sind, tun Sie einfach so, als ob Sie sie nicht sehen würden oder zumindest nicht an dieser bestimmten Position. :-) Erinnern Sie sich auch daran, dass ich ein Australier bin, der eine amerikanische Rechtschreibkorrektur benutzt. Es könnte sein, dass es Unterschiede in der Rechtschreibung gibt. :-) Viel Spaß beim Lesen...

(Deine) Geschichte mit dem Amiga. Was hast du in der Zeit der Anwendungsentwicklung und AmigaOS-Entwicklung getan?

Softwareentwicklung hat bei mir als Hobby angefangen und der Amiga erwies sich als sehr angenehme Plattform zum Experimentieren. Aus den Experimenten entsprangen dutzende und aberdutzende von kleinen Public Domain Programmen, über die ich im Laufe der Jahre den Überblick verloren habe. Das vielleicht bekannteste ist "term", eine Terminal Emulations-Software. Aber ich habe auch eine Reihe von kommerziellen Anwendungen geschrieben, wie ein Computer Rollenspiel ("Legend of Faerghail") und eine PhotoCD Bildbearbeitungssoftware ("PhotoworX", "PhotoworX Pro" und diverse Nachfolger). Zur selben Zeit hatte ich mehrere Berater-Jobs inne, wie technische Dokumentation für Village Tronic (die Hersteller der "Picasso" Grafikkarten) schreiben, Treiber- Entwicklung für dieselbe Firma, und letztendlich Beratertätigkeiten für Amiga Technologies GmbH, was mich zu meiner Beteiligung an der Amiga-Betriebssystem-Entwicklung geführt hat. Ich war an den ursprünglichen Nachforschungen für das OS 3.5 Update beteiligt und endete damit, die Pläne und Details dafür aufzuzeichnen, welche Komponenten ein Update benötigen würde und was für eines. Eine Menge Arbeit ging in dieses Projekt und später in das OS 3.9 Update. Ich war daran beteiligt, die Software neu zu schreiben und zu updaten, die du gerade benutzt. Zum Beispiel schrieb ich die icon.library von Grund auf neu und brachte die workbench.library auf ihren gegenwärtigen Level der Funktionalität.

OK, wegen deiner Erfahrung mit der workbench.library und der icon.library - programmierst du oder führst du irgendwelche Beratungen für diese speziellen Teile von AmigaOS4 aus oder wirst du bei zukünftigen Versionen etwas damit zu tun haben?

Ich möchte keine von diesen noch einmal anfassen. Meiner Meinung nach brauchen wir etwas weitaus Besseres als die Workbench, die wir heute haben, und selbst die icon.library-Ausführung leidet unter vielen nicht weisen Entscheidungen in Hinblick darauf, wie Datenstrukturen verwendet werden. Ich mache Stimmung dafür, die Workbench von Grund auf neu zu schreiben. Wir können nicht ewig an diesem Modell kleben bleiben, und selbst DirOpus (im Gegensatz zu seinen vielen, vielen Vorzügen) endete damit, sich Ideen auszuleihen, von denen es aussah, als sei es nicht so toll, damit zu starten.

Haha, das kann ich verstehen. Welche Teile der icon.library, meinst du, könnten verbessert werden?

Könnte? Vielleicht gar nichts. Wir sollten im Betriebssystem wirklich etwas vollständig anderes haben, anstatt der icon.library API und deren Methoden, wie wir sie heute kennen.

Ich habe letztens das AmigaOS wiederentdeckt und eine Sache, die ich daran liebe, sind die Icons. Wenn du die Gelegenheit hättest, diese Libraries komplett neu zu entwerfen, wie und welche Funktionen würdest du dort einarbeiten?

Zum Beispiel fragen die Leute nach der Unterstützung von mehr Farben in den Icons. Die gegenwärtige icon.library Architektur, welche annimmt, dass die Icons in Dateien gespeichert werden, macht es schwierig, große Icon-Dateien zu verarbeiten (wie man sie bekommt, wenn man auf Echtfarben-Icons wechselt, die so berühmt sind in zum Beispiel MacOS X). Wir kommen nur mit, sagen wir, 2-3k Farb-Icons weg, mit den Icon-Datein wie wir sie heute haben. Solange das vom File-System erzwungen ist, kann das helfen, die icon.library API zu erweitern, dass es möglich ist, Icon-Sammlungen oder Icon-Datenbanken zu erschaffen, die viel effektiver darin sind, Daten zu speichern. Oder man kann "Icon-Caches" erschaffen, die die Icon-Daten in einem leichter zugänglichen Format speichern, als die das, wie die einzelnen Dateien jetzt gespeichert sind. Dies ist eine der Ideen, von der ich denke, dass sie es wert ist, sie für die icon.library zu erforschen.

Was ist deine Meinung über die Verbesserungen, die ins AmigaOS eingehen sollen? Intuition, HDToolbox, etc...

Die Arbeit, die getan wurde, war nötig, um den Code des Betriebssystems wieder in Form zu bringen. Es hat für so lange Zeit Staub angesetzt, dass selbst die kleinsten Änderungen willkommen sind. Wir haben versucht, mit den OS 3.5 und 3.9 Updates vorwärts zu kommen, aber bis jetzt wurden nur kleine Änderungen an dem ROM-innewohnenden Code vorgenommen.

Haben Hyperion ihre Prioritäten auf den richtigen Zeitpunkt gelegt, um die Dinge in der richtigen Reihenfolge zu tun? (das an erster Stelle zu tun, was wir am meisten brauchen?)

Das meiste, was getan werde muss ist, Fehlersuche und Fundamentlegung. Das war bei 3.5 und 3.9 genauso und die Prioritäten haben sich bis 4.0 nicht viel geändert. Auch heute noch verkaufen technische Vorzüge kein Produkt. Das ist der Grund, warum das 4.0 Update auch Funktionen abdeckt, die die ansprechen, die nicht an dem interessiert sind, was ein paar Software-Ingenieure für einen technischen Level als wichtig erachten. ;-) Denkt man daran, hatten sich das 3.5 und 3.9 Update um die gleichen strittigen Punkte zu kümmern.

An welchen Teilen der Workbench findest du etwas falsch?

Das Datenmanagement ist veraltet. Es ist eine schlechte Kopie von Macintoshs Finder (in seiner Form von 1984). Das Kopieren von Dateien, die Präsentation vom File-System, all das ist sehr primitiv. Wir sind damit aufgewachsen und haben uns an diese Einfachheit gewöhnt, und viele Leute mögen dieses sogar schätzen. Aber es ist im Wesentlichen eher primitiv, als einfach im Design.

Eines, was ich an der Workbench mag ist, dass sie nur die Posten zeigt, die ein Icon haben. Das macht es sehr einfach für Anfänger, aber dann, wenn man mehr Power braucht, kann man Multiview benutzen oder die Shell-Eingabe. Ist das die Darstellungsform, über die du sprichst? Oder das gegenwärtige File-System-Layout? Warum meinst du, es sei schlecht, das so zu tun?

Die Workbench zeigt nicht so viele Informationen über Daten auf Platte an, wie sie könnte. Zum Beispiel haben wir Benutzer- und Gruppenzugehörigkeiten von Dateien und Verzeichnissen seit mehr als zehn Jahren. Bis zum heutigen Tage zeigt die Workbench diese Informationen nicht an. Dies ist teilweise so, weil es kaum Software gibt, die von dieser Besonderheit profitiert. Aber du solltest dich fragen, ob das nicht teilweise durch die Tatsache bedingt ist, dass weder die Workbench, noch die Grund-Shell-Kommandos die Benutzer/Gruppen-IDs anzeigen. Auch ist die Workbench weitaus schwieriger zu bedienen als es sein könnte. Praktisch alles, was man mit der Workbench tun kann, wird durch Roll-Menüs getan. Für den Rest kannst du den Fenster-Schließ-Knopf drücken oder herumrollen, und das ist es dann gewesen. Was ich gerne eingebaut sehen würde, wären zum Beispiel Kontrollen, die auf dem gleichen Bildschirm liegen, wie die Informationen, die sie betreffen. Warum kann man nicht im selben Fenster auf einen Knopf klicken, wie auf die Icons, deren Reihenfolge sich als Reaktion auf das Klicken des Knopfes ändern? Das klingt trivial, und das ist es auch auf anderen Betriebssystemen. Bis jetzt ist es aber auf dem gegenwärtigen Workbench-Modell weit entfernt von trivial. Vergleiche das damit, wie DirOpus das handhabt.

Schlägst du eine größere Funktionalität für die heutige Workbench vor oder ein Redesign oder beides? Klingt nach einer ziemlich großen Arbeit!

Redesign mit größerer Funktionalität, natürlich. :-)

Du bist ein Berater, hast du dein Anliegen bezüglich der Icons und Workbench Hyperion oder Amiga Inc. vorgetragen?

Wenn wir nicht alle darüber nachdenken würden, wie man das Amiga Betriebssystem verbessern könnte, wären wir nicht an diesem Projekt beteiligt, nicht wahr? ;-) Wie dem auch sei, es gibt einen feinen Unterschied darin, eine existierende Implementierung auf den neusten Stand zu bringen, was grundsätzlich funktioniert, aber nicht so gut, dass es nicht noch ein wenig Hingezuppel brauchen könnte, und darin etwas von Grund auf neu zu verwirklichen, bei dem keine weitere Menge Hin- und Hergezerre helfen kann, die gegenwärtige Implementierung noch zu verbessern. Es ist nicht immer einfacher, aber es ist sicherlich weniger risikoreich, etwas Existierendes zu "schärfen", das bereits existiert, als sich vorwärts zu arbeiten und etwas von Grund auf neu zu bauen. Das ist der Grund, warum so weit alle AmigaOS-Update-Projekte sich auf Konsolidierung und stufenweise Verbesserungen konzentriert haben. Es gab erwartungsgemäß immer weniger Anstrengungen zu reimplementieren, weil es viel mehr Zeit braucht, etwas völlig Neues zu designen, planen und zu testen. Ich glaube, dass für die Icon- und Workbench-Verbesserungen, die ich erwähnt habe, genau wie mit den anderen Verbesserungen für die Benutzer-Schnittstelle, die wirklich nötig sind, die Zeit noch nicht gekommen ist.

Ist es notwendig, dass das Filesystem Benutzer- und Gruppen-IDs unterstützt, wo AmigaOS (korrigiere mich, wenn es falsch ist) doch ein Einzelbenutzersystem ist?

Ich erwähnte die Eigenschaft Benutzer- und Gruppen-ID nur, um zu zeigen, dass es Informationen gibt, die nicht angezeigt werden, und welche, weil sie nicht angezeigt werden, die Leute davon abhält, sich bewusst zu werden, dass es Eigenschaften gibt, die um Aufmerksamkeit betteln und die man zu gutem Nutzen bringen kann. Ja, das Amiga Betriebssystem ist eine Einzelplatzumgebung. Aber: Du kannst verteilte Netzwerkanwendungen benutzen und Daten über dasselbe Netzwerk austauschen. Es ist nur so, dass in erster Linie viele Leute nicht realisieren, dass dies möglich ist. Hast du jemals von "Envoy" gehört?

Nein, habe ich nicht... Kannst du mir etwas darüber erzählen?

Es ist das Äquivalent zu Apples Datei- und Drucker-Sharing-Diensten und den Datei- und Drucker-Sharing-Diensten, die Microsoft über das SMB Protokoll aufgebaut hat. Commodore hat eine komplette Garnitur Werkzeuge entwickelt, File-Systeme und Treiber, die es dem Amiga erlauben, sich mit einem Netzwerk zu verbinden und Ressourcen zu teilen. Der Bereich dieses Projektes geht weit über ein einfaches Teilen von Dateien und Druckern hinaus. Es deckt ebenso Inter-Prozess- und Inter-Maschinen-Kommunikation ab. Sehr einfach einzurichten, ziemlich schnell und auch verlässlich (zumindest Version 2.0 und darauf folgende). Commodore hat es nicht verstanden, "Envoy" zur Marktreife zu bringen, weil die Gruppe, die es In-House entwickelte, 1992 aufgelöst wurde. Der Quellcode hat bis heute überlebt und wurde in den folgenden Jahren noch weiter verbessert. Du kannst Envoy 3.0 heutzutage bei Schatztruhe/GTI kaufen. Nicht sehr viele Leuten wissen, dass diese Anwendung existiert, aber auf der anderen Seite haben auch nicht viele Leute mehrere Amigas in ihrem Netzwerk.

Also wird diese Anwendung von irgend jemanden außerhalb Amiga Inc.s aufrechterhalten. Würdest du meinen, dass dies ein großartiges Werkzeug wäre, um es gleich mit in das AmigaOS einzufügen?

Sicher. Die grafische Benutzeroberfäche ist gut, es ist einfach einzurichten und zu benutzen und es ist vielleicht schwierig, irgendein funktionell gleichwertiges Softwarepaket zu finden, das so gut in die Amiga Betriebssystem-Umgebung eingegliedert ist.

"Es deckt ebenso Inter-Prozess- und Inter-Maschinen-Kommunikation ab." Was bedeutet das für den Anwender? Welche Power gibt uns das? Was erlaubt es uns zu tun?

Bei Commodore bauten die Entwickler eine verteilte Grafik-Rendering-Applikation, um die IPC-Funktionalität herum. Ich bin nicht sicher, was heutige Anwender oben auf ihrer Framework implementiert sehen wollen. Vielleicht einen MP3-Server und lokale Klienten? ;)

*droll* - Haben diese Jungs eine Webseite oder gibt es irgendwo Informationen über diese Software?

Try this link: Er zeigt direkt auf die Seite, die das Envoy-Produkt abdeckt. Du kannst es auf dieser Seite sogar per Mail bestellen.

Nun, da du (offensichtich) sehr von dieser Software beeindruckt bist, hast du Hyperion von ihr wissen lassen? Weiß diese seperate Firma von AmigaOS4?

GTI/Schatztruhe verkauft Software. Sie waren früher schon der europäische Vertrieb für DirOpus und Personal Paint, um ein paar Produkte zu nennen. Der Autor und Aufrechterhalter von Envoy ist die Person, mit der man sprechen muss.

Amiga war in der Vergangenheit dafür bekannt, Firmen anzusprechen (mit ziemlich langen Profilen(?)) und sie um einen Port ihrer Software zu bitten... z.B. Macromedia. - Weißt du, ob diese Leute angesprochen wurden oder zumindest über AmigaOS4 informiert wurden, sei es von Amiga Inc. oder von Hyperion?

Tut mir leid, ich hab keine Ahnung. Ich bin nur Software-Entwickler, nicht Manager. :)

Wegen dieser Benutzer- und Gruppen-IDs, gibt es diesbezüglich Pläne oder spricht wenigstens jemand darüber, AmigaOS zu einem Mehrfach-Benutzer-OS zu machen? Würde so etwas ein Re-Design von allen/den meisten/einigen/keinen der Systemkomponenten benötigen?

Ich bezweifle, dass man in erster Linie ein Einzelbenutzer-Betriebssystem in ein Vielfach-Benutzer-Betriebssystem verwandeln kann, ohne viele hart erkämpfte Vorteile zu opfern. Die Zuverlässigkeit und Sicherheit, die so besonders an Vielfach-Benutzer-Betriebssytemen sind, sind Eigenschaften, die man nicht rückwärts passend in ein bestehendes Design einbauen kann. Du kannst vielleicht die Stabilität verbessern, aber Sicherheit muss von Grund auf in ein Design eingebaut sein.

Also ist es zweifelhaft, dass so etwas passieren könnte... Schade, ich mag die Multi-User-Fähigkeiten von Unix ziemlich!

Wenn du Unix haben willst, benutze Unix. Das wurde für diesen Zweck entworfen. AmigaOS ist kein Multi-User- oder Server-Betriebssystem. Währenddessen sollte die generelle Richtung der Betriebssystem- Entwicklung des AmigaOS entlang eines Pfades der Konsolidierung und stufenweiser Verbesserung der Stabilität führen. Es wird immer einige Dinge geben, zu denen es nie in der Lage sein wird, ohne seinen Charakter zu verlieren.

Es ist wohlbekannt, dass du an der Entwicklung des AmigaOS4 bei Hyperion beteiligt bist. Was sind deine Pflichten in den Augen von Hyperion? Mit welchen Teilen des OS hattest du zu tun (entweder programmiert oder am Entwurf beteiligt), seit du von Hyperion angeheuert wurdest?

Wie viele andere bin ich ein Berater, der am OS4 Projekt arbeitet. Als ich noch beratend für Amiga Technologies GmbH tätig war, 1995/1996, hatte ich damit begonnen, Teile des AmigaOS Quellcodes zu überarbeiten, um ihn auf einem Amiga aufbauen zu können (der Original-Quellcode benötigte mehr als einen Computer, von denen einer eine Sun/3 Workstation sein musste). Das erwies sich als nützlich für OS4, das auf dieser Arbeit aufbaut. Die Amiga- ROM-Re-Implementation, an der ich vor mehr als einem Jahr angefangen habe zu arbeiten, ist einer meiner anderen Beiträge, genau wie der neue TCP/IP-Stack, der mit OS4 ausgeliefert wird. Ich versuche, meinen Rat und meine Kritik für das Projekt im Allgemeinen anzubieten, ohne jemanden auf die Nerven zu gehen. ;) Was wir bei den Updates für OS 3.5 und 3.9 versucht haben, hat nicht immer gut funktioniert und einige dieser Erfahrungen fließen nun in den Bereich des OS4-Updates mit ein (oder in die Updates danach).

Du hast gesagt, der original AmigaOS Quellcode wurde auf mehreren verschiedenen Maschinen geschrieben und compiliert? Eine von ihnen wäre ein Sun/3 Workstation gewesen. Deine Aufgabe ist es gewesen, den Quellcode zu nehmen und ihn auf nur dem einem System compiliert zu bekommen.

Nicht meine eigentliche Aufgabe. Andy Finkel hatte ein Betriebssystem-Build für Amiga Technologies vorbereitet, das ich versucht habe auf meinem Computer zu Hause zum Laufen zu bekommen. Zu dieser Zeit gewannen die Anstrengungen in Forschung und Entwicklung, die von der Firma unternommen wurden, an Fahrt (nur um schon wenig später zum Erliegen zu kommen, als der Mutterkonzern, ESCOM, in Konkurs ging) und ich dachte, es wäre hilfreich, einen komplett funktionierenden Build für die zukünftige Entwicklungsarbeit vorliegen zu haben. Es gab keine F&E-Führung, die Aufgaben verteilt hat. Ich habe mir diese Arbeit selbst ausgesucht.

Wie schwer ist es, so etwas zu tun und wie lange dauert es?

Es dauerte eine Weile, bis ich mich an das Build Environment und die Werkzeuge gewöhnt hatte. Mein Ziel ist es gewesen, die Zahl der verwendeten Compiler und Assembler, die benötigt wurden, um das Betriebssystem zusammenzubauen, zu reduzieren. Ideal wäre es, nur "make" sagen zu müssen und ein paar Stunden später hätte man die fertigen Kickstart-ROM-Dateien und die fertige Workbench-Ausgabe auf der Festplatte sitzen. Insgesamt muss es 1-2 Jahre gedauert haben, das Build zu diesem Level an Funktionalität zu bringen. Ich habe ab und an daran gearbeitet, immer wenn Zeit war.

Es sieht so aus, als ob wir dir viel zu verdanken haben. Sieht es für dich so aus, von dem was du gehört hast oder weißt du, ob AmigaOS 5 in eine ähnliche Richtung geht?

Ein einziges vereinheitlichtes Build? Es sieht so aus, als ob jeder das macht. Es hat seine Vorzüge: Man kann während des Build-Prozesses auf Integrationsprobleme hin testen, wie fehlende Header-Dateien oder Schnittstellen.

Zurückblickend würde das es leichter machen, das AmigaOS zu programmieren. Wie hat das in der Praxis bei der Entwicklung des AmigaOS geholfen? Schnellere Entwicklung? Weniger Verwirrung?

Es hat der Entwicklung geholfen. Der Code kompilierte und funktionierte sofort, und man konnte immer zu einem funktionierenden Zustand zurückkehren, wenn man es wollte. Und man hat keinen speziellen C-Compiler oder Assembler mehr gebraucht.

Also ist deine Hauptaufgabe Berater, wie auch immer, Code, den du vorher geschrieben hast, findet seinen Weg in das AmigaOS. Bist du an der Implementierung von Code beteiligt, wie dem Amiga ROM FileSystem oder dem TCP/IP Stack oder haben andere Leute diese Aufgabe übernommen?

Ich habe die File-System Re-Implementierung von Grund auf neu geschrieben, mit anderen Leuten, die mir beim Fehlerfinden und Prüfen geholfen haben. Das gleiche gilt für den TCP/IP Stack, welchen ich um Weihnachten 2000 vom Original BSD-Quellcode portiert habe. Beides hat sich seitdem entwickelt und ist gewachsen. :) Ich bin immer noch an der Entwicklungsarbeit beteiligt und schreibe Code. Es ist schwierig, sich seine Aufgaben auszusuchen. Ausnahmsweise gibt es so viel am Amiga Betriebssystem zu tun. Aber es sind so wenig Zeit und Ressourcen geblieben, um es zu tun. OS 4 macht mehr oder weniger das, was OS 3.5. und 3.9 getan haben: weiter verbessern, was nötig ist und was verbessert werden kann, soweit dafür Spielraum ist.

Wegen der Verwendung von BSD-Quellcode im TCP/IP-Stack, macht es das schwierig, Code in den TCP/IP-Stack einzuführen und vorrangig zu behalten?

Nein, das ist genau das, was die BSD-Lizenz erlaubt.

Gleicht diese Lizenz direkt der BSD-Lizenz oder ist es unter einer anderen Lizenz geschrieben worden?

Das ist die Original-BSD-Lizenz, die aus dem Jahr 1994 stammt. :-)

Zu einem ähnlichen Thema - ich habe mich auf amigadev.net umgesehen und einen Artikel über "Erweiterung der SANA-II Netzwerktreiberspezifikation" gesehen. Ich habe wirklich keine Ahnung, was das ist, und was es mit dem Amiga zu tun hat. Könntest du uns eine Einführung geben, wer das benutzt, wofür es benutzt wird und wer die Spezifikationen kontrolliert?

SANA-II ist die Standard-Amiga-Netzwerkarchitektur, Version 2, nach dem sich alle Amiga-Netzwerktreiber für Ethernetkarten oder Einwahlgeräte (PPP, SLIP bei Modems/ISDN-Karten) richten. Wenn du einen TCP/IP-Stack verwendest, besteht die Änderung darin, dass es oben auf dem SANA-II-Treibern aufsetzt (mit Ausnahme von Miami und Miami-Deluxe, mit ihrem eingebauten Treibercode, der alternativen "MNI" Treiberarchitektur). Es gibt keinen offiziell Verantwortlichen für den Standard, genauso wie es im Moment keinen Verantwortlichen für den IFF-Standard gibt. Da ich an den Netzwerktreibern für Einwahlgeräte arbeite, um den TCP/IP-Stack zu ergänzen, dachte ich, wäre es eine gute Idee, die Treiberspezifikationen auf einen neueren Stand zu bringen, auf einen, der wirklich auf den Betrieb in lokalen Netzwerken abgestimmt ist.

Also ist es wie SMB von Windows oder AppleTalk (ich denke das ist es, korrigiere mich, wenn ich falsch liege) der Apple Macs? Erlaubt es ähnliche Dinge wie gemeinsame Druckernutzung?

Du denkst an Protokolle, aber SANA-II ist die Schnittstelle zwischen der Netzwerkhardware und der Software und spricht die Hardware an.

Welche Verbesserungen hast du für den Standard vorgeschlagen und was wird es unseren Amigas ermöglichen (wenn es implementiert ist), was sie vorher nicht konnten, oder zumindest nicht leicht konnten?

Er ist einfacher einzurichten und verwendet Einwahl-Netzwerktreiber. Dieses wurde bei den ursprünglichen Spezifikationen außen vorgelassen, weil zu der Zeit der Hauptanwendungsbereich für Netzwerktreiber in LANs lag. Was zuerst sehr umständlich getan werden musste (z.B. dem TCP/IP-Stack die IP-Adresse mitzuteilen, die dem Klienten per PPP automatisch zugewiesen wird), kann nun in einer wohl definierten Weise getan werden. Ich habe ebenso neue Methoden hinzugefügt, um den Datendurchsatz des Netzwerkinterfaces genauer abzufragen und die es erlauben, mehr Daten zu zählen. In geschäftigen Netzwerken kann der Paket-/Datenzähler, den jeder SANA-II-Treiber braucht, leicht ein paarmal am Tag überlaufen. Mit der neuen Methode, die ich vorgeschlagen habe, ist es unwahrscheinlich, dass der Überlauf so leicht ausgelöst werden kann.

Also wird das AmigaOS mit SANA-II Treibern ausgeliefert? PPC-Implementation oder 68k?

Die Treiber ergänzen den TCP/IP-Stack und der Code sollte im nativen PowerPC-Format sein.

Im Hinblick auf die Integration von DE in das AmigaOS! - Hast du eine eigene Meinung davon, wie das getan werden soll? Oder in der Tat, den besten Weg, wie es getan werden könnte?

Ich habe die Entwicklung von DE nun für eine Weile nicht verfolgt. Und wenn die Integration startet, muss es gaten werden, indem man die Plattform- und CPU-Isolations-Schichten schreibt, auf denen Elate aufsetzt. Von diesen wurde gezeigt, dass sie auf dem PowerPC arbeiten.

Was ist deine Meinung zu der verfügbaren Hardware... klasse, großartig, wundervoll, nett...? AmigaOne, Shark, Cyberstorm, BlizzardPPC... Und wie sieht es im Vergleich zu Pegasos aus?

Oh, tut mir leid, aber ich bin kein Hardware-Typ. Zwar bin ich perfekt in der Lage, eine Interrupt-Leitung an einen Fast-Slot-Pin auf meinem A3000 anzulöten, lasse ich doch den Enthusiasmus, den viele Leute für Hardware teilen, vermissen. Ich interessiere mich nicht sehr viel für die Möglichkeiten, die heutzutage verfügbar sind und ich verfolge noch nicht einmal die Nachrichten. Das einzige, was ich verlange, wenn ich mit einer Vorrichtung arbeiten soll ist, dass sie zuverlässig genug ist, damit die Arbeit getan werden kann. Und das ist auch schon alles.

Meinung über Multiprozessorunterstützung in OS5 (hypothetisch)?

Nach dem, was ich weiß, ist das wirklich schwierig zu bewerkstelligen. Sicher, es ist möglich, aber die aktuellen Vorteile rechtfertigen den Aufwand nicht.

Laut Plänen von Amiga Inc. wird es in AmigaOS5 Multiprozessor-Unterstützung geben. Hyperion hat viele Punkte der Feature-Liste von Amiga Inc. von OS4.2 genommen und sie in OS4.0 gepackt. Siehst du Multiprozessor-Unterstützung oder irgendwas anderes in Reichweite, was schon in frühere Versionen gepackt werden wird?

Ich stehe Multiprozessor-Unterstützung generell skeptisch gegenüber. Nach meiner Meinung sollten die Resultate den Aufwand auch wert sein, der investiert wird und ich sehe jetzt noch nicht, dass das aufgeht und die Vorteile bringt, die man erwarten würde, wenn man dem System einen weiteren Prozessor hinzufügt. Falls dieses Feature abgedeckt wird, werden wir mehr Daten haben, um diese Eigenschaft bewerten zu können. Bis dahin können wir nur spekulieren, wie gut das nun wirklich arbeiten kann.

Hattest du schon das Vergnügen MorphOS zu benutzen? Meinungen?

Ich habe bisher noch kein PowerPC Betriebssystem auf dem mit PowerPC ausgestatteten Amiga, der auf meinem Schreibtisch steht, installiert gehabt. Die Installationsprozeduren sind für meinen Geschmack zu kompliziert, und ich hatte keine Lust, sie zu erkunden. Ich bin grundsätzlich faul, daran liegt es. ;-)

Hattest du schon das Vergnügen AROS zu benutzen? Meinungen?

Nein, ich habe es bisher noch nicht angefasst. Ich habe mir den Quellcode angesehen und mir hat gefallen, was ich gesehen habe, ja, aber ich habe nie den Antrieb gefunden, damit zu experimentieren.

Wie vorher bereits erwähnt, habe ich dein Posting bezüglich des SANA-II-Netzwerktreibers auf amigadev.net gesehen. Was ist der Hauptzweck von amigadev.net?

Darüber befragst du besser Gary. Ich habe das Kleingedruckte nie gelesen. ;) Ich nehme an, das ist gerade der richtige Platz, um Amiga-Entwickler-Informationen zu veröffentlichen, die quasi-offiziellen Charakter haben.

Koordiniert amigadev.net oder nimmt es an irgendwelchen OpenSource-Entwicklungen für das AmigaOS teil, so wie OpenGL? Wenn ja, welche OpenSource-Arbeit findet dort statt? Wohin gehen diese Arbeiten, AmigaDE/AmigaOS?

Tut mir leid, das weiß ich nicht. Ich bastele an dem Kram herum, mit dem ich mich am besten auskenne und die OpenSource-Projekte passen da wirklich nicht hinein - bis auf ein paar bemerkenswerte Ausnahmen, wie CVS, Samba und den SMBFS-Port, den ich gemacht habe.

Wie einfach war es, diese Anwendungen zu portieren? Ich bin mir bewusst, dass AmigaOS eine Art unix-kompatible Schicht hat, hilft das sehr viel?

Es gibt keine unix-kompatible Schicht, außer der, die du dir selber machst oder übernimmst. Die Programme, die ich portiert habe, haben alle ihren eigenen Kompatibilitätscode in sich. Ich traue der Alternative nicht, nämlich der ixemul.library POSIX-Kompatibilitäts-Laufzeit-Umgebung.

Du bist vielleicht zu beschäftigt für andere Freizeitaktivitäten (wie z.B. atm programmieren), aber an welchen Applikationen arbeitest du momentan oder hast du vor zu beginnen?

Wenn wir schon von beschäftigt reden. ;-) Du weißt, dass du zu beschäftigt bist, wenn du dir kein Hobby leisten kannst. Mein Hobby ist Bücher lesen und ich bin ein zertifizierter Film-Enthusiast.

Gegenwärtig habe ich nichts Konkretes in der Warteschlange. Ich habe Pläne, das SMB-Filesystem zu überarbeiten, um eines Tages einen rudimentären SMB-Server auf dem Amiga laufen lassen zu können. Und dann gibt es da noch die (neue) Ausgabe vom Dateisystem (entwerfen und implementieren des nächsten Amiga Dateisystems).

Ist das nächste Amiga Filesystem ein OS4-Projekt oder eines, was du fröhlich in deiner Freizeit tust?

Dies sollte ein OS4-Projekt werden, aber ich bin froh, dass ich daran herumbasteln kann, bis ich etwas zum Vorzeigen habe.

Inwieweit wird es sich von FFS2 unterscheiden (dessen Funktion Teil von OS4 ist)?

Ein neues Amiga-Dateisystem müsste zuverlässiger und schneller sein. Es müsste in der Lage sein, größere Medien zu unterstützen. Und es müsste in der Lage sein, die großen Dateien verarbeiten zu können, von denen erwartet wird, dass heutige Multimedia-Applikationen damit umgehen können. Um es kurz zu machen, wir würden eine sehr unterschiedliche Dateisystem-Architektur benötigen.

Oder sprichst du in der Tat von FFS2? :)

Nein, die FFS-Reimplementation ist sehr viel mehr funktionskomplett. Der Gesamtentwurf hat viele Mängel, aber man kann sich ihnen nicht wirklich zuwenden, wenn man nicht die Rückwärtskompatibilität opfern will oder den Testkreislauf neu starten will.

Würdest du Hyperion vorschlagen, dass sie es einbauen sollen, wenn die Zeit dafür reif ist? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eventuell Teil des AmigaOS wird?

Ein Dateisystem zu entwerfen und zu implementieren ist keine kleine Aufgabe, und es macht keinen Spaß, wenn man an den Markt geht und es selbst verkaufen muss. Es sollte Teil eines Betriebssystems werden.

Welche Teile des Dateisystems hast du denn schon fertig? Oder falls du bis jetzt noch gar nichts getan hast, z.B. bisher noch nicht angefangen hast... Wie hast du dir die Implementierung gedacht?

Ich bin immer noch in dem "schaun wir mal was nützlich sein könnte" Stadium. Ich versuche eine Liste von Funktionen und eine von Dingen, die man vermeiden muss, zusammenzubekommen. Zum Beispiel sollte das neue Dateisystem "Journaling" benutzen, Dateinamen erlauben, die länger als 107 Zeichen sein können, Dateinamen gestatten, die aus anderen Zeichensätzen als ISO 8859 latin 1 gewählt wurden und die Suchgeschwindigkeit sollte besser sein. Zudem könnte es nicht schaden, wenn man ein Plug-In-System hätte, mit dem man die Dateisystem-Funktionalität erweitern könnte (mit Caching oder Verschlüsselung).

Wenn du zu Hause zum Spaß programmierst, oder an einem deiner OpenSource-Projekte arbeitest, folgst du einem Softwareentwicklungsplan? Du tust das vielleicht nicht bei deinen OpenSource-Projekten, weil es hauptsächlich Ports sind, aber sagen wir, für ein neues Stück Software, was von Grund auf neu entworfen werden muss, folgst du welchen von diesen Prozeduren, wenn du nicht für die Arbeit programmierst? Z.B. beim neuen Amiga Dateisystem?

Ich habe auf die harte Tour gelernt, dass man keine Software ohne Planung schreiben kann und gleichzeitig Spaß hat. Für die FFS-Reimplementation habe ich in der Tat alle Algorithmen und den Entwurf auf Papier, bevor ich beginne sie zu schreiben. Ich schlage nicht jedem vor, auf diese Art seine Software zu schreiben, aber es hilft, wenn man sich seinen Kopf vorher über die garantiert auftauchenden Probleme zerbricht, bevor sie anfangen aus dem Balkenwerk heraus zu kriechen und dich überraschen. Das ist kein typisch akademischer Software-Entwicklungskreislauf oder so, das garantiere ich dir. Ich habe für mich herausgefunden, das ein pragmatischer Ansatz von 1) zu wissen was zu tun ist, 2) Dokumentieren seiner Vorhaben, 3) den Code mit Routinen zu pflastern, die die Ein-/Ausgaben/erwartetes Verhalten prüfen und 4) Leute einzuladen, die Ergebnisse zu testen und Ideen beisteuern, sehr gut funktioniert.

Würdest du das an Amiga Inc./Hyperion verkaufen (wer immer auch diesen Punkt am OS entwickelt) oder würdest du es unter einer Art OpenSource-Lizenz veröffentlichen?

OpenSource ist verführerisch, aber wir tun uns da schwer in Hinblick auf den Amiga. Es sind nicht mehr sehr viele Leute übrig, die ein Interesse an dieser Art von Projekt haben, so wie in Amiga Softwareentwicklung im Allgemeinen.

Was denkst du, von welchen OpenSource-Anwendungen könnte der Amiga wirklich profitieren?

Kurz gesagt, fast alles, was sich nicht selbst auf die Unix-Umgebung limitiert. Z.B. gibt es da das Drucksystem (CUPS), Programmiersprachen (GCC) und Software-Struktur (CVS) und Entwicklungswerkzeuge. Einige Programme werden nie gut genug in die Amiga Betriebssystemumgebung passen. Aber für die anderen ist es immer den Aufwand wert, es zu versuchen und zu schauen, in welchen Rahmen sie vielleicht passen. Unglücklicherweise wird man nie ernst genommen, wenn man versucht OpenSource-Software für den Amiga zu bringen. Linux schlägt viel mehr Wellen und wir Amiganer sind mehr oder weniger eine Randgruppe.

Nun, du weißt sicherlich gut über den Open Office Port für den Amiga Bescheid. Dies müsste eines von den Projekten sein, die es wert sind, von denen du gesprochen hast! Hast du die Leute getroffen, die daran arbeiten? Diese scheinen eng mit Hyperion zusammenzuarbeiten? Meinungen?

In der Regel bin ich immer nur in die Software-Entwicklungs-Projekte verwickelt, deren Resultate ich selber verwenden werde. Das sorgt für einige Motivation, aber was wirklich zählt, dass es kommt, dass man mehr versteckte Fehler findet und mehr Ideen hat, die Software zu verbessern, wenn man die Software selbst benutzt und mitentwickelt. Ich bin ziemlich glücklich darüber, "low tech" Software wie TeX und CygnusEd zum Schreiben von Manuskripten und Briefen benutzen zu können. Es ist ein Vorteil dabei, hoch integrierte Produktivitätspakete wie Open Office zu benutzen, aber für mich nicht notwendig. Ich brauche nicht wirklich einen Word-Prozessor, eine Datenbank oder eine Tabellenkalkulation. Und weil ich es nicht wirklich brauche, gebe ich einen schlechten Kandidat ab, um die Qualität des resultierenden Projekts zu beurteilen.

Es gab letztens eine Interview mit Stefan Häuser im Amiga Magazin. Dort erwähnte er eine Multimedia-API oder ein neues Multimediasystem. Was war falsch bei dem alten System und worauf zielt diese neue System/API ab? Einfacheres Interface, mehr Multimedia-Unterstützung, etc...?

Ist dir klar, dass es annährend zehn Jahre her ist, dass Commodore die existierenden APIs herausgegeben hat? Der Entwurf und die Ausführung ließen schon immer viel zu wünschen übrig, aber mit der Zeit wurde es offensichtlich, dass man nicht mit dem Schritt halten konnte, was der Rest der Welt mit Multimedia getan hat. Nimm zum Beispiel die Streaming-Media-Handhabung oder RealAudio und RealVideo. Wir haben nichts im Amiga Betriebssystem, was auch nur annährend als Grundlage dafür dienen könnte, eine Wiedergabe für diese Dienste darauf aufbauen zu können.

Hast du eine Ahnung, ob das neue Systeme eine Basis für Streaming bereitstellen wird oder andere Goodies?

Wenn man heute Multimediafähigkeiten anbietet, sollte Streaming abgedeckt sein.

Also eine Multimedia-Unterstützung, DivX-Unterstützung wurde in diesem Interview schon angekündigt (wie dem auch sei, ich habe es in einer sehr grässlichen Übersetzung gelesen und habe eine Menge nicht mitbekommen, möchte ich wetten). Ist das DivX- oder OpenDivX-Unterstützung? Wie wird das unterstützt werden? Systemweit oder in einzelnen Abspielprogrammen?

Für welche anderen Codecs oder Dateitypen sieht es so aus, als ob sie in AmigaOS4 besser unterstützt werden? mp3, mp3pro? (Ich habe das in der Tat alles noch nicht verwendet, aber es ist offensichtlich gut.) Oggvibos-Unterstützung (oder wie auch immer man das schreibt)?

Tut mir leid, das liegt nicht in meinem Interessen- oder Einflussbereich.

Ich muss dieses Interview nun wirklich beenden, es wird sehr lang und die Augen der Leute sollen am Ende brennen. :-) Um zum Ende zu kommen, werde ich ein paar einfache Fragen einfügen, die absolut nichts damit zu tun haben, wofür du mehr oder weniger berühmt (das AmigaOS) bist. Diese habe ich von verschiedenen Personen auf Amiga.org zusammengesammelt. - Du brauchst diese nicht unbedingt zu beantworten, zumal einige recht unverschämt erscheinen. :)

1) Was ist deine Lieblingsbiersorte?

Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber entgegen dem weitverbreiteten Glauben, sind Deutsche nicht genetisch bedingt empfänglich dafür, Bier zu mögen. Ich bin Teetrinker und mein Lieblingsgift ist Darjeeling.

2) Mag er Frauen mit kleinen oder großen Brüsten?

Keine Ahnung, hab nie geguckt.

OK, Radio ist eine wundervolle Sache. Fragen von der betrunkenen Menge in der Kneipe:

1) Warum hat das tote Baby die Straße überquert?

Keine Ahnung, hab nie geguckt.

2) Wann werde ich berühmt werden?

Bros, 1989, wenn ich nicht falsch liege. Nicht mein Musikgeschmack. Bringt einen dazu sich zu wundern, wer damals dafür verantwortlich war, denen den Brit Awards zu verleihen.

Hast du beim Europäischen Grand Prix mitgestimmt?

Nein, ich habe das Extra-Y-Chromosom nicht, was man in Deutschland braucht, um Wählen zu dürfen.

Identifiziere das Land, aus dem folgende Phrasen stammen:
- over by there
- tidy
- I'm just tampin'

(a) Deutschland
(b) Belgien
(c) Kanada
(d) Wales


Australien

Was hälst du davon, wenn Frankreich das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft verliert?

Ich falle nicht nur dabei durch, mich als ein Mitglied der deutschen Biertrinkergemeinde zu qualifizieren, sondern ich interessiere mich auch nicht für Fußball. Wer immer es auch schafft, ein Spiel bei der Weltmeisterschaft zu gewinnen oder zu verlieren, ich mache mir keine Gedanken über die Konsequenzen. ;)

Bist du ein t!s oder ein @rse Mann?

Keine Ahnung, hab nie geguckt.

Ist der Euro besser als das Pfund?

Ich glaube, dass das Britische Münzwesen dem überlegen ist, was sie mit dem Euro eingeführt haben. Für mich sehen alle Euro/Centstücke unbestimmt ähnlich in Verhältnis von Form/Größe/Farbe. Das ist bei den Pfund-Münzen sicherlich besser.

Wenn du da leben könntest, wo du wolltest, wo wäre das?

In der Stadt Bath (Country Avon).

Wer hat das stinkendere U-Bahnsystem? London oder New York?

Ich bin noch nie in New York gewesen. Aber von meinen bescheidenen Erfahrungen mit U-Bahnen rund um den Globus ist Gestank ein Teil der Spezifikationen, wenn es darum geht, ein U-Bahnsystem zu bauen. Wenn man das Alter bedenkt, hatte das Londoner U-Bahn-System sicherlich einen Startplatz in der ersten Reihe, um diese Eigenschaft zu perfektionieren, verglichen mit seinem New Yorker Vetter.

Wenn dir das Schicksal im hohen Bogen einen Krummsäbel zuwerfen würde, würdest du den Thron von Britannien für dich beanspruchen?

Nun... Der Job hat viel von dem Reiz verloren, den er einmal hatte. Erstens zeigen Schlösser heutzutage eine verwirrende Tendenz, Feuer zu fangen, was ich sehr lästig finde. Zweitens, ist es einem nicht erlaubt, ein katholisches Mädchen zu heiraten, was einem die Möglichkeiten in einem größeren Maß einschränkt, als ich es als angenehm empfinden würde. (Ich meine, wie kann man königlich sein und "The Sun" im Geschäft lassen, ohne dass sie Zugriff auf dein Liebesleben bekommt?)
Drittens wäre ich ernsthaft besorgt über meinen Job, mit einem UK, das langsam dahin driftet, eine Republik zu werden.

Welcher Liedtexter/Sänger hat "Operator 42" und "Hey Santa-Claus" herausgebracht?

Noel Coward oder möglicherweise Harvey Fuqua.

Ich danke für die Zeit, die er sich genommen hat, mit mir zu plaudern und dafür, dass er mich ihn hat kennenlernen lassen. Er ist wahrhaft ein hervorragendes Mitglied der Gemeinde, eines, das sicherlich schon beträchtiche Einwirkung auf unser Nischen-OS genommen hat, und das wegen seiner Beiträge in unsere Geschichte eigehen wird.

Also danke ich im Namen aller, die dieses Interview lesen.