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The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

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Amiga Cheats :: Workshop

Freezer Workshop

Die ist eine Art Mini-Workshop zum Thema Freezer oder genauer gesagt Cheat-Programme. Aber bevor wir zu denen kommen, fangen wir so ungefähr bei Adam und Eva an...

ActionReplay

Nicht wenigen Amiga-Usern fällt beim Schwärmen von der guten alten Zeit ein kleines, graues Kästchen mit der Aufschrift "Action Replay" ein, für einige dürfte es den 500er zusammen mit Speichererweiterung und zweitem Diskettenlaufwerk erst komplett gemacht haben. Denn das kleine Hardwaremodul war ein wahres Multitalent! Durch einen Druck auf die Freeze-Taste wurde der Amiga "eingefroren" und stattdessen konnten dutzende Befehle des "Action Replay" verwendet werden. Das fing mit der Anzeige etlicher vor allem für Programmierer hilfreicher Daten an und ging über Disassemblieren, Disk-Operationen und das Speichern von Grafiken und Sounds bis hin zu Funktionen, die vor allem die zahlreichen Spielernaturen ansprachen. Und damit wären wir auch beim Thema, der sogenannten Trainer-Funktion des "Action Replay". Wie diese funktioniert, lässt sich am besten an einem Beispiel erklären.

Nostalgie pur

RickDangerous

Also kramen wir das Spiel "Rick Dangerous" aus der Diskettenbox, werfen den betagten Amiga 500 an und starten das Spiel. Der erste Blick gilt immer der Anzahl der Leben (oder was auch immer man durch den Trainer ändern will), unser Möchtegern-Indy startet mit immerhin sechs davon. Nun kann man mit einem beherzten Druck auf Freeze das Action Replay aktivieren. Erst mal gilt es herauszufinden, wo im RAM die Leben stehen. Dazu gibt man "ts 6" ein, worauf der Speicher nach dem Vorkommen dieser Zahl durchforstet wird. Allerdings werden das eine Unmengen an Adressen sein, entschieden zu viele um auf gut Glück eine herauszupicken. Also kehrt man ins Spiel zurück und opfert eines der Leben - leicht zu verschmerzen, denn bald werden es sowieso unendlich viele sein. Mit "t 5" wird dem Trainer nun mitgeteilt, daß er die zuvor gefundenen Speicheradressen nochmal durchsuchen soll und dabei diejenigen anzeigen, deren Wert nun 5 beträgt.
In diesem Fall haben wir Glück: Es ist nur eine einzige, nämlich 044972. Andernfalls hätte halt weiter verglichen werden müssen, bis nur noch ein Treffer übrig ist. Im nächsten Schritt lassen wir den Trainer den Programmcode des Spiels nach Stellen durchsuchen, an denen der Inhalt dieser Speicheradresse verringert wird, wenn der schusselige Spieler den armen Rick mal wieder in eine Falle hat laufen lassen (Monkey Island-Spieler kennen das unter dem Namen "Schasch-Rick"...). Das geschieht mit dem Befehl "tf 044972". Nach kurzer Suche meldet das Action Replay, eine Subtraktion gefunden zu haben, die wir nun mit "tfd 044972" eliminieren. Dabei wird noch einmal gesucht, den vorherigen Befehl hätten wir uns also sparen können. Nach einer weiteren Wartezeit meldet das Modul, die unerwünschte Stelle entfernt zu haben, und siehe da: Rick verliert tatsächlich kein Leben mehr, wenn er fiesen Fallen oder aufgebrachten Eingeborenen zum Opfer fällt.

Trainer

Und heute?

"Schön und gut", mag sich jetzt der eine oder andere fragen, "aber wofür schreibt der das jetzt alles?". Klar, die Zeiten des 500ers sind lange vorbei. Trotzdem lässt sich heute mit der gleichen Methode so manches schwere Spiel knacken, und zwar ganz ohne zusätzliche Hardware! Denn viele der aktuellen Spiele laufen im Multitasking, so dass sich weitere Programme im Hintergrund starten lassen, beispielsweise das Cheat-Programm von Thorsten Martin und Matthias Scheurich. Dieses ist nur eines von vielen, aber da alle (bzw. alle mir bekannten) derartigen Programme auf die gleiche Art funktionieren, werde ich nur auf eines detailliert eingehen. Das Prinzip ist ähnlich dem oben vorgestellten, mit einem Unterschied: Ist erstmal die gewünschte Adresse im Speicher gefunden, wird der Wert einfach vom Benutzer überschrieben, so dass statt 3 auf einmal 100 Leben zur Verfügung stehen.
Auch hier erstmal ein Beispiel, nämlich zu dem Spiel "NemacIV".

NemacIV

Wenn das Spiel und das Cheat-Programm gestartet wurden, überlegt man sich wieder, welche Variablen überhaupt manipuliert werden sollen. Sinn würde hier die Energie des Droiden machen, aber die wird leider graphisch angezeigt, so dass die genaue Zahl nicht abgelesen werden kann. Also begnügen wir uns wohl oder übel mit der Munition. Wieder liest man den aktuellen Stand ab und trägt ihn in das Feld "Such/Editierzahl" ein. Dann heißt es überlegen, wie die gesuchten Daten überhaupt gespeichert sind. Es kann nach Bytes, Worten (Words) und Langworten (Longwords) gesucht werden. Für eher kleine Bereiche (-128 bis 127) reicht ein Byte aus, während in ein Word positive Zahlen bis 32767 und in ein Longword gar bis 2147483647 passen. In den meisten Fällen sollte wie voreingestellt nach Words gesucht werden, sofern man nicht von vornherein weiss, dass die Werte darüber liegen müssen. Mit einem Klick auf "Finden" wird die Suche gestartet. Sobald diese abgeschlossen ist, verändert man wie gehabt den Wert, also in diesem Fall die Munition, und tippt einen neuen ein. Mit dem Suchen-Knopf wird der Vergleich gestartet, worauf in der Adressen-Liste ein oder mehrere Einträge erscheinen. Im zweiten Fall muß das Ergebnis eingeschränkt werden, indem noch einmal ein paar Schuß verballert werden und die neue Zahl gesucht wird.

Steht dann nur noch eine einzige Adresse in der Liste, kann endlich geschummelt werden. Dazu wählt man sie aus und tippt in das Feld "Such/Editierzahl" den gewünschten Wert ein, der natürlich nicht über der jeweiligen Obergrenze liegen darf, also maximal 32767 für ein Word und so weiter. Da die Munition als Word im Speicher liegt, gehen wir gleich in die Vollen und tragen satte 32767 ein. Jetzt heißt es nur noch "Editieren" und schon stehen im Spiel Unmengen an Munition zur Verfügung. Zumindest von einer Art - da es bei Nemac IV aber MG, Plasmakanone, Granaten und Bomben gibt, würden wir die anderen Vorräte gerne auch etwas auffrischen. Dazu bietet das Programm eine weitere nette Funktion: Fünf sogenannte "Cheat-Ebenen". Das heißt nichts weiter als dass mehrere Adressen gleichzeitig "überwacht" werden können. Statt also für die Plasmakugeln alles zu überschreiben, wechselt man auf Ebene zwei, sucht die Adresse heraus und ändert sie. Wird die MG-Munition später wider Erwarten doch knapp, muß man nur auf Ebene eins springen und dort erneut editieren. Eine weitere Hilfe ist der Trace-Modus. In dem schreibt das Programm in frei wählbaren Zeitabständen automatisch den eingestellten Wert in den Speicher, so daß man sich um überhaupt nichts mehr kümmern muß. Allerdings kann dieser Modus nicht auf mehreren Ebenen zugleich benutzt werden.

Cheat

Multitasking-Killer

Wie sieht es aber nun mit Spielen aus, die die Kontrolle über den Rechner gnadenlos an sich reißen und kein Multitasking erlauben? Auch hier gibt es eine Lösung, die sich HRTmon nennt und eine Art "Action Replay" in Software nachgebildet darstellt. Um das Problem mit dem angehaltenen Multitasking zu umgehen, hackt sich HRTmon nicht ganz systemfreundlich in den Rechner, aber das ist halt unvermeidbar. Einmal gestartet überlebt es auch einen Reset, so dass es auch mit Diskettenspielen problemlos läuft. Zum Aktivieren gibt es mehrere Möglichkeiten. Die beste ist ein sogenannter "level7-Schalter", zumindest für Leute, die wissen, an welchem Ende ein Lötkolben heiß wird. Damit lässt sich auf Knopfdruck ein spezieller Interrupt auslösen, bei dem HRTmon zum Leben erwacht. Nötig ist er aber nicht zum Benutzen des Programms, denn es lässt sich auf Wunsch auch über die Tastatur oder die rechte Maustaste aktivieren - das funktioniert allerdings nicht bei allen Programmen. Hat man die entsprechende Taste gedrückt, landet man auf einem Bildschirm, der dem des "Action Replay" nicht unähnlich ist. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, kann man mit der Help-Taste alle Befehle mit kurzen Beschreibungen auflisten lassen, zusammen mit der (englischen) Anleitung kommt man so schnell hinter die wichtigsten Programmfunktionen.

Zum Starten des Trainers dient "ts (start) (end) (value)", es muß also der Bereich, in dem gesucht wird, festgelegt werden. Der Wert kann durch anhängen von .b, .w oder .l als Byte, Word oder Longword gekennzeichnet werden. Ein Aufruf könnte zum Beispiel "ts $01000000 $08000000 3.w" lauten, in diesem Fall würde also im angegebenen Bereich nach 3 (als Word) gesucht. Das vergleichen geht dann mit "tf (value)", also beispielsweise "tf 2.w". Wurde eine passende Adresse gefunden, erscheint diese nun auf dem Bildschirm und kann mit dem Befehl "h (address) (value)" überschrieben werden.

Wer jetzt von der Lust gepackt wurde, das eine oder andere frustrierend schwere Spiel doch noch mal hervorzuholen und mit ein wenig Schummeln endlich durchzuspielen, wird natürlich auf unserer Leser-CD fündig. Im Verzeichnis "Magazin/Cheats" liegen HRTmon und mehrere Cheat-Programme, unter anderem das oben vorgestellte. Bleibt mir nur noch, viel Spaß damit zu wünschen!

Ergänzender Hinweis für die Nutzung unter WHDLoad:
Hier lautet der aufzurufende Befehl "WI" - dieser zeigt die vom WHDLoad Install benutzten Speicherbereiche an, welche zum Suchen benötigt werden. (daxb)

Ergänzender Hinweis für die Nutzung bei PD-Spielen:
Bei vielen PD-Spielen, die den Speicher je nach System (0,5 - 2MB Chip-RAM) allokieren, landet der (Leben-)Zähler dann auch an unterschiedlichen Adressen. Letztlich kann man anhand eines vorhandenen Freezer-Codes erkennen, dass sich das jeweilige Spiel erfolgreich "trainieren" lässt. So kann man - falls vorhanden - einen Freezer wie ActionReplay oder HRTMon auch auf exotische Speicher-Konfigurationen loslassen, und man erhält seine persönliche Freezer-Adresse, falls sie denn von den hier eingetragenen mal abweichen sollte... (dslracer)

Georg Breitsprecher (Text und Bilder aus der Amiga Future#40 - überarbeitet und korrigiert von David Jahn)

Eure Mithilfe ist gefragt!
Das Manipulieren von Speicheradressen ist bei einigen Spielen etwas umständlicher. Wer beispielsweise bei Pirates seine Goldvorräte aufstocken will, muß nicht nur nach einem Langwort suchen, sondern auch noch die letzte Ziffer weglassen. Wenn ihr mit dem vorgestellten oder einem anderen Programm bei dem einen oder anderen Spiel Erfolg hattet, dann schreibt uns doch einfach die notwendigen Einstellungen! Wir werden die Tipps gerne auf unseren Cheats-Seiten veröffentlichen.